piwik no script img

Eier vernichtet, Fleisch im Verdacht

FIPRONIL In den Niederlanden wird nun auch Fleisch kontrolliert, Hofläden profitieren von dem Skandal

AMSTERDAM/KIEL dpa/epd | Die niederländische Lebensmittelüberwachung kontrolliert jetzt nicht nur Eier, sondern auch Hühnerfleisch auf eine mögliche Belastung durch das Insektizid Fipronil.

Von den Kontrollen seien nur sehr wenige Betriebe betroffen, die sowohl Eier als auch Fleisch produzierten, sagte ein Sprecher der Überwachungsbehörde NVWA am Dienstag. Der Fleischverkauf sei erst dann wieder erlaubt, wenn die Kontrollen keine Hinweise auf Fipronil ergäben.

Unterdessen teilte das schleswig-holsteinische Verbraucherschutzministerium mit, dass in Eiern aus dem Bundesland bislang kein Fipronil gefunden wurde. Beim Hühnerfleisch werde man stichprobenartige Kontrollen in die Wege leiten. Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) forderte, Informationen auf europäischer Ebene besser weiterzugeben. Man habe sich verständigt, deutsche Verbindungsbeamte in die Behörden der Niederlande und Belgien zu schicken.

Direktvermarkter und Hof­läden profitieren von dem ­Skandal. Landwirte, die ihre Eier und andere Produkte auf Wochenmärkten oder in kleinen Läden auf dem heimischen Hof anbieten, werden derzeit von Kunden überrannt, sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Norddeutschen Direktver­markter, Eberhard Prunzel-Ulrich.

Nachdem die ersten belasteten Eier aufgetaucht waren, gab es Dutzende Nachweise in Eiern niederländischer Produzenten. Millionen Eier waren nach Deutschland, Schweden und in die Schweiz geliefert worden. Sie wurden aus den Supermarktregalen genommen und vernichtet. Zudem gab es erste Rückrufe für Produkte mit verarbeiteten Eiern.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen