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Zahlreiche Anmeldungenfür die „Ehe für alle“

HochzeitStandesämter bekommen bundesweit Anfragen– regional schwanken die Zahlen

Im vorpommerschen Stralsund gab eseine Anfrage

BERLIN/HAMBURG epd | Der Bundestagsbeschluss zur „Ehe für alle“ führt in den Standesämtern vieler deutscher Großstädte bereits jetzt zu vielen Anfragen. Wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes unter den zuständigen Behörden ergab, haben sich bundesweit bereits homosexuelle Paare, die eine Ehe eingehen wollen oder ihre eingetragene Lebenspartnerschaft in eine Ehe umwandeln wollen, gemeldet, um Informationen zu erhalten. Der Bundestag hatte am 30. Juni ein Gesetz beschlossen, nach dem die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet wird. Noch fehlt die Unterschrift des Bundespräsidenten unter dem Gesetz. Drei Monate nach Ausfertigung soll es in Kraft treten.

Das Interesse an der „Ehe für alle“ ist derzeit regional unterschiedlich. Während es im Berliner Bezirk Schöneberg-Tempelhof, dem Hauptstadtbezirk mit den meisten Lebenspartnerschaften, nach Auskunft des dortigen Standesamtes im Durchschnitt vier Anfragen pro Tag gibt und sich in Leipzig bis Mitte der Woche gut vier Dutzend Paare nach Eheschließung oder Umwandlung ihrer Partnerschaft erkundigt haben, ist das Interesse andernorts bisher verhalten.

Der Hamburger Bezirk Mitte hatte fünf Anfragen, der Bezirk Altona hat bisher „keine Anfragen registriert“. Im vorpommerschen Stralsund gab es eine, in Dresden und den bayerischen Städten Ansbach, Aschaffenburg und Bamberg keine Anfragen.

Die Standesämter teilten mit, sie müssten zunächst die Ausfertigung des Gesetzes und die entsprechenden Verwaltungsvorschriften abwarten, bevor sie konkrete Angaben zu Terminen und Gebühren machen können. Eines ist zumindest in München aber schon gewiss: „Die Zeremonie in den Standesämtern wird exakt genauso wie bei verschiedengeschlechtlichen Brautpaaren gestaltet werden“, hieß es aus der dortigen Behörde.

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