So macht Regenbogenflagge zeigen gleich noch mehr Spaß

Seit Freitag wehen an zahlreichen Orten in Berlin die Regenbogenflaggen, etwa am U-Bahnhof Nollendorfplatz, aber auch an verschiedenen Rathäusern und bei Hertha BSC. Das Hissen der Fahnen war zur Eröffnung der Pride Weeks schon länger geplant. Mit der Abstimmung im Bundestag zur Öffnung der „Ehe für alle“ bekam die Aktion aber dieses Jahr eine ganz besondere Bedeutung. „Das trifft wunderbar zusammen“, sagte Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD) Berlin-Brandenburg.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) begrüßte die Bundestagsentscheidung. Dies sei „ein großer Schritt auf dem Weg von Lesben und Schwulen zur vollen rechtlichen und gesellschaftlichen Gleichstellung“ und ein Tag der Freude, erklärte Müller. Die Entscheidung sei Ausdruck des Bewusstseinswandels im Land. Ganz besonderen Anlass zur Freude hätten „vor allem diejenigen, für deren Eheschließung der Weg jetzt frei ist“.

Der Bundestag hat am Freitag in Berlin mit einer deutlichen Mehrheit die Öffnung der „Ehe für alle“ beschlossen. Künftig können homosexuelle Paare genauso heiraten wie Mann und Frau. Für den Gesetzentwurf stimmten 393 Abgeordnete, da­gegen 226, vier Parlamentarier enthielten sich der Stimme. Die namentliche Abstimmung erfolgte ohne Fraktionszwang.

„Endlich werden homosexuelle Paare in Deutschland gleich behandelt“, freute sich Jörg Steinert vom LSVD. Die Blockade einer reaktionären Minderheit in Gesellschaft und Parlament habe durch eine längst überfällige Gewissensentscheidung überwunden werden können.

Diesen „historischen Beschluss“ will der Verband am Samstag bei den Respect ­Gaymes im Jahn-Sportpark feiern – unter anderem mit Brautschleiern. (all)

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