Forderungen der Golfstaaten an Katar unrechtmäßig

Türkei Erdoğan steht fest an der Seite von Katar. Die ultimativen Forderungen weist er klar zurück

ISTANBUL rtr | Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die Forderungen Saudi-Arabiens und anderer arabischer Staaten zur Beendigung der Blockade von Katar als unrechtmäßig bezeichnet. Das Vorgehen verstoße gegen das Völkerrecht, sagte Erdoğan am Sonntag. Die Souveränität eines Landes dürfe nicht verletzt werden.

Bahrain bekräftigte dagegen die Forderungen an Katar. Dadurch solle unter anderem die Unterstützung von Terrororganisationen gestoppt werden. Die Regierung in Katar hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Sie sicherte jedoch eine Prüfung der Forderungen zu.

Er unterstütze den Umgang Katars mit den von seinen Nachbarn gestellten Bedingungen, sagte Erdoğan. Die Türkei werde nicht, wie verlangt, ihren Militärstützpunkt in Katar schließen. Sein Land habe vielmehr auch Saudi-Arabien angeboten, dort einen Stützpunkt aufzubauen, aber nie eine klare Antwort erhalten. Seit der See- und Luftblockade Katars durch die Nachbarstaaten hat die Türkei 100 Frachtflugzeuge mit Gütern in das Emirat entsandt. Auch verstärkte die Regierung in Ankara ihre Militärbasis dort.

Der Emir von Katar beriet am Samstag mit dem Chef des US-Energiekonzerns Exxon Mobil über die Lage. Das Land ist der größte Exporteur von Flüssiggas. Die US-Regierung hat sich bislang widersprüchlich geäußert. Während Präsident Donald Trump Katar die Unterstützung von Terrorismus vorwarf, stellte der frühere Exxon-Chef und heutige Außenminister Rex Tillerson die Motive für den Boykott infrage. Zudem hält die USA an ihrem Militärstützpunkt in Katar fest, der für die militärische US-Präsenz essentiell ist.

Die Regierung in Doha hat die an sie gestellten 13 Forderungen als unrealistisch und nicht umsetzbar zurückgewiesen. Von ihr wird unter anderem verlangt, den Fernsehsender Al-Dschasira zu schließen und die Verbindungen zum Iran einzuschränken. „Die Forderungen zielten darauf ab, den Ländern der Region Stabilität zu bringen, sich gegen ausländische Interventionen zu stellen und die Unterstützung von Terrororganisationen zu beenden“, hieß es dagegen am Sonntag aus Bahrain.