piwik no script img

Sechs Jahre Kotti & Co

Mieterinitiative Chronik des Protests

Frühling 2011: Mit einer Unterschriftensammlung gegen eine erneute Welle von Mieterhöhungen beginnt die Geschichte der Mieterinitiative Kotti & Co.

September 2011: Vor der Abgeordnetenhauswahl protestieren rund 6.000 Menschen gegen steigende Mieten – ob Berlin damit ein Problem hat, ist damals noch umstritten. Mit dabei ist auch die neue Initiative Kotti & Co.

26. Mai 2012: Am Abend bauen die AktivistInnen von Kotti & Co ihr Protestcamp am südlichen Kottbusser Tor auf. Am Anfang noch aus einem Sonnenschirm und Paletten zusammengebaut, wird aus dem Gecekondu über die Jahre eine kleine Holzhütte. Die Ansage der AktivistInnen: Wir bleiben, bis die Mieten sinken. Mit regelmäßigen Lärmdemos durch den Kiez protestieren die MieterInnen gegen ihre drohende Verdrängung.

November 2012: Kotti & Co richten gemeinsam mit sozialmieter.de eine Konferenz zum sozialen Wohnungsbau in Berlin aus.

November 2013: Die Deutsche Wohnen kauft die GSW, die vom Senat bereits 2004 verkauft worden war. Auch die Sozialwohnungen am Kotti gehören damit jetzt dem zweitgrößten deutschen Wohnungsunternehmen.

April 2014: Mit dem Berliner Rat­schlag gründet sich eine Vernetzung Berliner Mieter­ini­tiativen.

März 2015: Der Mietenvolksentscheid Berlin beginnt. Im September einigen sich die Initiatoren, darunter Kotti & Co und der Senat auf ein neues Gesetz, mit dem unter anderem die Sozialmieten gedeckelt werden.

November 2015: Im Rahmen der Ausstellung Wohnungsfrage im Haus der Kulturen der Welt wird ein 1:1-Modell des Gecekondus aufgebaut. Eine von vielen Kollaborationen zwischen Kotti & Co, KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen.

November 2016: Im Koalitionsvertrag verabredet die neue rot-rot-grüne Regierung eine „umfassende Reform“ der Mieten im sozialen Wohnungsbau im Jahr 2018. Als Sofortmaßnahme wird eine Aussetzung der Mieterhöhung im sozialen Wohnungsbau für 2017 beschlossen.

Winter/Frühling 2017: Die mietenpolitische Bewegung bekommt neuen Schwung. Insbesondere gegen die Deutsche Wohnen gründen sich neue Ini­tiativen, gleichzeitig bekommt der Kampf gegen die Verdrängung Kreuzberger Gewerbemieter viel Aufmerksamkeit. (mgu)

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen