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Bloggerkonferenz Re:publicaEchte Liebe?

Zwei Frauen erheben Stalkingvorwürfe gegen einen Redner der Bloggerkonferenz Re:publica. Die OrganisatorInnen halten sich zurück.

„Love Out Loud“? Laut werden auch Vorwürfe gegen einen „Speaker“ Foto: Björn Kietzmann

„Love out loud“ heißt das Motto der diesjährigen Bloggerkonferenz Re:publica in Berlin. Die Organisator*innen wollen sich für Menschen und Organisationen einsetzen, die sich gegen Hass online engagieren, denn gegen die dunkle Seite anzutreten sei für Einzelne zermürbend.

Doch einige der (ehemaligen) Teilnehmer*innen fühlen sich alleingelassen. Sie werfen einem Redner der Veranstaltung vor, sie in der Vergangenheit belästigt, gestalkt und beleidigt zu haben. Trotzdem, so der Vorwurf, spräche er auch 2017 wieder bei einem Panel.

In einem Statement auf Twitter schrieb Userin „lasersushi“, dass sie nach Belästigungen des Redners von einer Teilnahme der Re:publica 2015 abgesehen habe. Dieser habe zuvor seine Reichweite per Twitter und seines Blogs dazu genutzt, sie und andere Frauen als „Femtrolle“ zu beschimpfen und sie zu denunzieren. Darauf sei ein Shitstorm gegen sie losgebrochen, der auch von den Followern des Speakers ausgegangen sei.

Nachdem sie deswegen in Kontakt mit den Organisator*innen der Veranstaltung getreten sei, sei ihr eine zusätzliche Freikarte angeboten worden, die sie für eine Begleiter*in nutzen könne. In ihrem Statement kritisiert „lasersushi“ nun die Organisator*innen der Bloggerkonferenz, weil diese sich nicht öffentlich zu dem Fall positionieren wollen.

Kritik kam auch von einer Rednerin aus dem vergangenen Jahr. Nach ihrem Talk 2016 habe derselbe Redner auf seinem Blog über ihren Vortrag geschrieben, sagte sie der taz. Dieser Blogpost wiederum habe einen Shitstorm gegen sie ausgelöst. „Ich empfinde ihn als eine Bedrohung“, sagt die Rednerin nun. Auch sie wünsche sich eine offizielle Stellungsnahme der Re:publica-Organisator*innen: „Ich möchte, dass der Speaker von der Veranstaltung generell ausgeschlossen wird.“

Wir tolerieren online wie offline keinen Hass, [. . .] Bedrohungen oder derartige Handlungen und werden entschieden dagegen vorgehen.

Re:publica

Die Re:publica schreibt in ihrem Code of Conduct zur Veranstaltung: „Wir tolerieren online wie offline keinen Hass, [. . .] Bedrohungen oder derartige Handlungen und werden entschieden dagegen vorgehen.“

Ein offizielles Statement der Organsator*innen gab es bis zum Redaktionsschluss nicht. Aus den Kreisen der Macher hieß es jedoch, man wolle sich nicht einmischen, weil die Vorkommnisse nicht bei der Veranstaltung passiert seien und es sich daher um eine private Angelegenheit handle. Bei einem Verstoß direkt auf der Re:publica, würde man den Speaker von der Veranstaltung ausschließen.

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3 Kommentare

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  • "Sie werfen einem Redner der Veranstaltung vor, sie in der Vergangenheit belästigt, gestalkt und beleidigt zu haben. Trotzdem, so der Vorwurf, spräche er auch 2017 wieder bei einem Panel."

    Bei dem Vorwurf bleibt es aber auch. Es ist nichts mehr als ein Vorwurf. Ich habe die Twittereskalation damals live verfolgt, und nein, das war nicht einseitig: https://www.mobilegeeks.de/kommentar-yasmina-banaszczuk-und-die-hetzjagd-der-femtrolle/

    Der von @schwarzblond monierte "Belästigungspost" ist übrigens dieser: https://www.mobilegeeks.de/artikel/done-consulting-wohfeil-eyeo-der-filz-der-republica-rpten/

    Ich kann hier, beim besten Willen nicht wirklich etwas ahndungs- oder gar strafwürdiges entdecken, aber das möge jeder für sich entscheiden.

    Letztendlich sollte da ein Gericht entscheiden, und wäre ich der "Techblogger" ich würde nun inzwischen Anzeige erstellen oder zumindest eine Unterlassung verlangen.

  • Zwei links zur Twitter accounts, die rein garnichts aussagen dienen hier als Quellen. Das ist keinen Artikel wert.

  • Die meiner Meinung nach wichtigste Aussage steckt im letzten Absatz: "Aus den Kreisen der Macher hieß es jedoch, man wolle sich nicht einmischen, weil die Vorkommnisse nicht bei der Veranstaltung passiert seien und es sich daher um eine private Angelegenheit handle."

    Sollte das zutreffen, haben die Veranstalter tatsächlich keine andere Möglichkeit, als sich aus der Sache rauszuhalten. Denn wie könnten sie Vorgänge beurteilen, die sich außerhalb ihrer Konferenz ereignet haben sollen? Belästigungen, Stalking und Beleidigungen sind Fälle für die Polizei. Für die Re:publica sind sie es nur dann, wenn die Taten im Rahmen ihrer Veranstaltung stattfinden.