: Steinmeier stellt sich in Israel hinter Außenminister Gabriel
Jerusalem-Besuch Bundespräsident trifft Präsident Reuven Rivlin, aber nicht Breaking the Silence
Der Bundespräsident bezog sich dabei ausdrücklich auf die „Turbulenzen“ vor zwei Wochen, ohne aber den Namen von Israels Ministerpräsident Netanjahu zu nennen.
Netanjahu hatte vor zwei Wochen ein Treffen mit Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) platzen lassen, weil der deutsche Ressortchef bei seinem Besuch in Israel auch Breaking the Silence traf. Die Gruppe befasst sich kritisch mit dem Verhalten israelischer Soldaten in den besetzten Gebieten.
Die Bundesregierung stellte sich anschließend eindeutig hinter die Haltung Gabriels, sich durch öffentlichen Druck nicht am Gespräch mit kritischen Gruppen hindern zu lassen. Netanjahu warf Gabriel seinerseits fehlende Sensibilität vor. Steinmeier selbst wird Breaking the Silence nicht treffen.
Steinmeier lobte in Jerusalem zugleich das „breite Fundament“ der deutsch-israelischen Beziehungen. „Dieses einzigartige Verhältnis unserer beiden Staaten ist zu wichtig, um es allein an der Frage zu messen, wer legitime Gesprächspartner sind oder sein sollten“, fügte er hinzu. Er zeigte sich überzeugt, dass diese durch den Eklat zwischen Gabriel und Netanjahu nicht erschüttert werden könne.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen