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Trumps „Armada“ down under

USA-NORDKOREA Das Weiße Haus räumt ein: Der Flugzeugträger „USS Carl Vinson“, der zur Drohung längst vor Korea kreuzen sollte, fuhr in entgegengesetzte Richtung

Der Flugzeugträger „USS Carl Vinson“ ist wieder aufgetaucht, aber nicht vor Korea Foto: reuters

AUS NEW YORK Dorothea Hahn

„Wir schicken eine Armada. Sehr mächtig“, hatte Donald Trump getwittert. Und damit den Diktator in Pjöngjang in Wut und die Bevölkerung der Region in Angst vor einem Krieg gesetzt, der auch zu Atomschlägen führen könnte. Eine Woche später gibt das Weiße Haus zu, dass der Flugzeugträger „USS Carl Vinson“ sich tatsächlich täglich weiter von der koreanischen Halbinsel entfernte und zu einer Militärübung mit der australischen Marine unterwegs war.

Erst nach deren Abschluss soll der Verband von US-Kriegsschiffen jetzt angeblich doch nach Norden fahren. Das Weiße Haus verweist nachfragende Journalisten an das Pentagon, aus dem die ursprüngliche „Information“ kam. Dort teilt Sprecherin Dana White mit: „Dies hätte beizeiten klarer kommuniziert werden sollen.“

Eine Erklärung für die Falschmeldung, die Millionen Menschen in Angst und Schrecken versetzte, ist das nicht. Es bleibt unklar, ob ein Missverständnis zwischen den Luftlinie 3,2 Kilometer voneinander entfernten Verwaltungen im Pentagon und dem Weißen Haus zugrunde lag. Ob es Inkompetenz war. Oder vielleicht ein Stück psychologischer Kriegsführung.

Fest steht, dass im Weißen Haus sowohl der Präsident als auch dessen Nationaler Sicherheitsberater H. R. McMaster die Falschmeldung eine Woche lang als Fakt präsentierten und bei öffentlichen Auftritten nutzten, um Nordkorea zu drohen. Fest steht auch, dass die US-Regierung weiter auf militärischen Drohungen gegen das Regime in Nordkorea besteht. Am Dienstag erklärte Vizepräsident Mike Pence, der sich auf einer Reise nach Asien und Australien befindet: „Wir erwägen sämtliche Optionen, um ein denuklearisiertes Nordkorea zu erreichen.“

Bei seiner Rede vor US-Soldaten auf dem Flugzeugträger „USS Ronald Reagan“, der gegenwärtig in Japan ist, sagte Pence: „Unser Schild und unser Schwert sind bereit.“ Sein uniformiertes Publikum spendete ihm Beifall für jede kriegerische Ankündigung, sowie für den Satz: „Die Ära der strategischen Geduld ist vorüber.“ Dieser Satz beschreibt die Abkehr der Trump-Regierung von jahrzehntelangen diplomatischen Bemühungen gegenüber Pjöngjang.

Jetzt, wo der Flugzeugträger „Carl Vinson“, begleitet von mehreren Kriegsschiffen, angeblich tatsächlich in Richtung Norden unterwegs ist, sollen zwei weitere US-Flugzeugträger – „Ronald Reagan“ und der gegenwärtig bei Oregon befindliche „Nimitz“ – ebenfalls in die Region verlegt werden.

„Wir schicken eine Armada. Sehr mächtig“

US-Präsident Donald Trump

Die ursprüngliche Falschmeldung war von der Navy lanciert worden. Am 9. April hatte Admiral Harry Harris per Presseerklärung mitgeteilt, dass der atomar angetriebene Flugzeugträger „Carl Vinson“ Singapur verlassen und „nach Norden“ unterwegs sei. Genaue Positionen ihrer Schiffe gibt die Navy grundsätzlich nicht bekannt.

Am selben Tag definierte McMaster auf Fox News die „Entsendung“ als Teil der „gesamten Palette“ von Anstrengungen, die Drohungen des nordkoreanischen Diktators zu „beseitigen“.

Zwei Tage zuvor hatte Trump bei einem Gipfeltreffen auf seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida versucht, den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zu einer härteren diplomatischen Linie gegenüber Nordkorea zu bewegen.

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