: Für die Freiheit der Wissenschaft
Deutschland Von Berlin bis Helgoland demonstrieren Wissenschaftler dagegen, dass Unwahrheiten zu Fakten erklärt werden
In Berlin betonte der Wissenschaftsjournalist und Fernsehmoderator Ranga Yogeshwar auf der Abschlusskundgebung, dass es sich beim March for Science in Deutschland „nicht um eine Veranstaltung der Wissenschaftsorganisationen von oben nach unten, sondern um eine Grassroot-Bewegung“ handele, die aus privatem Engagement für die Bewahrung wissenschaftlicher Freiheit entstanden sei.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte, angesichts der weltweit zunehmenden Wissenschaftsfeindlichkeit habe Berlin „eine ganz besondere Verpflichtung, für die Freiheit einzustehen“. Der Berliner Senat solidarisiere sich mit verfolgten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und mit akademischen Institutionen, die in ihrer Existenz bedroht sind. „Deshalb stellen wir uns entschlossen gegen diejenigen, die die Freiheit der Wissenschaft aushöhlen und Unwahrheiten zu alternativen Fakten erheben“, sagte Müller.
Die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), Jutta Allmendinger, kritisierte Entwicklungen in Ländern, in denen „wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse wie der Klimaforschung von der Politik ignoriert werden und wo die für die Wissenschaft so notwendige Internationalisierung eingeschränkt“ ist. Insbesondere „die Situation in Ungarn, in der Türkei und auch in den USA schwächt die Wissenschaft weltweit“, erklärte Allmendinger.
Die Initiatoren der deutschen Wissenschaftsmärsche, Claus Martin und Tanja Gabriele Baudson, zeigten sich mit der Resonanz sehr zufrieden: „Dass so viele am Samstag auf die Straße gegangen sind, zeigt uns, wie wichtig den Menschen hier in Deutschland die Freiheit der Wissenschaft ist.“ Das Momentum der Initiative wollen die beiden auf jeden Fall nutzen: „Wir haben über unsere Webseite www.marchforscience.de bereits viele Ideen erhalten, wie sich die Ziele des March for Science konkretisieren lassen.“ Manfred Ronzheimer
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen