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Neues Gutachten zu NSU-Mord

RECHTSTERROR Experten: Verfassungsschützer muss Tat mitbekommen haben

BERLIN taz | Ein Expertenteam der Londoner Goldsmith University, Forensic Architecture, hat den NSU-Mord an Halit Yozgat in Kassel am 6. April 2006 neu untersucht. Sie bauten eigens den Tatort, ein Internetcafé, nach und widerlegten die Aussage des damals anwesenden Verfassungsschützers Andreas Temme, er habe von dem Mord nichts mitbekommen.

Temme müsse die Schüsse auf Yozgat gehört haben, heißt es in einem Bericht, der der taz vorliegt. Auch müsse der Verfassungsschützer die Leiche gesehen haben, als er das Internetcafé verließ und am Verkaufstresen zahlte. „Die Untersuchung erfüllt höchste wissenschaftliche Standards“, sagte Christina Varvia, Leiterin des Projekts. Beauftragt wurde es vom Projekt NSU-Tribunal, das im Mai in Köln einen Kongress über die rechtsterroristische Verbrechensserie veranstaltet.

Die Linken-Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau forderte am Sonntag eine tiefergehende Aufklärung des Kasseler Mordfalls. „Hessen sollte endlich Panzerschränke, Behörden und Akten öffnen.“ KO

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