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Hamburg plant allein

KNAST Hamburger Koalition hält an geschlossener Unterbringung jugendlicher Intensivtäter fest

Nach dem Ausstieg von Bremen aus den Planungen für eine gemeinsame geschlossene Unterbringung für jugendliche Intensivstraftäter will Hamburg nun im Alleingang eine entsprechende Einrichtung aufbauen. In der kommenden Woche treffen sich nach Informationen der taz die jugendpolitischen SprecherInnen von SPD, Uwe Lohmann, und den Grünen, Anna Gallina, um sich über das weitere Prozedere samt Standortsuche abzustimmen.

Laut rot-grünem Koalitionsvertrag sollte eine entsprechende Einrichtung außerhalb Hamburgs in Kooperation mit einem benachbarten Bundesland entstehen – nun kommt auch ein Hamburger Peripherie-Standort infrage. Die zuständige Sozialbehörde geht, so ihr Sprecher Marcel Schweitzer, von einem Hamburger Bedarf „von etwas 15 Plätzen aus“. Als mögliche Standorte kämen etwa Flächen infrage, die bereits für die Unterbringung von Flüchtlingen in der Diskussion waren, aber sich für diesen Zweck als zu abgelegen erwiesen.

Ausschließen tut Schweitzer „eine Wiederbelebung der Feuerbergstraße“. Die geschlossene Unterbringung im Hamburger Stadtteil Ohlsdorf war auf Betreiben der Grünen 2008 von der schwarz-grünen Koalition geschlossen worden, nachdem chaotische Zustände in dem Heim bekannt geworden waren. Die Grünen stehen einer geschlossenen Unterbringung für Jugendliche noch heute kritisch gegenüber, konnten sich gegen die SPD in den Koalitionsverhandlungen aber nicht durchsetzen. mac

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