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Mit viel Geld lässt es sich leicht verhandeln

Senat Einigung bei den Hochschulverträgen in Rekordzeit. Quote für dauerhaft Beschäftigte

Deutlich mehr Geld für Lehrbeauftragte, mehr dauerhaft Beschäftigte und doppelt so viele Studienplätze für künftige Lehrer: Das sind zentrale Punkte des Hochschulvertrags für die Jahre 2018 bis 2022, auf den sich der rot-rot-grüne Senat und die elf Berliner Hochschulen am Dienstag einigten. Die Universitäten und Fachhochschulen bekommen 3,5 Prozent mehr Geld als bislang, jährlich zusammen rund 1,4 Millionen Euro.

Die Überschüsse und deutlich gestiegenen Steuereinnahmen, die in vielen Haushaltsbereichen Investitionen ermöglichen, erleichterten auch diese Verhandlungen. Vier Hochschulverträge habe er nun schon ausgehandelt, berichtete der Präsident der Universität der Künste, Martin Rennert, „so schnell wie dieses Mal waren wir noch nie“.

Sein Kollege von der Freien Universität (FU), Peter Alt, erinnerte daran, dass die Hochschulverträge vor Jahrzehnten eigentlich entstanden seien als „Konzept, um Kürzungen planbar zu machen – das ist heute anders, und das ist gut so.“ Auch Regierungschef Michael Müller (SPD), der zugleich Wissenschaftssenator ist, zeigte sich zufrieden: „Wir haben das erreicht, was wir uns in den Koalitionsverhandlungen vorgenommen haben.“

Nach immer wiederkehrender Kritik an zu wenigen festen Anstellungen und unsicheren Verträgen legten Senat und Hochschulrektoren nun fest, dass künftig 35 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiter einer Hochschule dauerhaft und nicht befristet beschäftigt sein müssen. Laut Alt liegt die Quote derzeit bei der Humboldt-Universität knapp unter 35 Prozent, bei der FU bei 27 Prozent und bei der Technischen Universität unter 20 Prozent. Er machte aber auch klar, dass er sich nicht die Zustände der 80er Jahre zurückwünsche, in denen es vorwiegend dauerhaft Beschäftigte und aus seiner Sicht zu wenig Wechsel gab. Lehrbeauftragte sollen ab nächstem Jahr rund 50 Prozent mehr verdienen als bislang.

Der bis 2025 um ein Viertel oder konkret um 86.000 Kinder steigende Schülerzahl will der Senat durch mehr Lehrerausbildung begegnen. Bis 2022 soll sich die Zahl der Absolventen auf 2.000 jährlich verdoppeln. Das hat laut FU-Chef Alt nicht nur mit mehr Professoren und Studienplätzen zu tun. „Wir werden mit dem Senat weiter intensiv werben müssen, ein Lehramtsstudium aufzunehmen“, sagte er, „da sehen wir momentan eine ganz große Baustelle.“ Stefan Alberti

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