: Opposition: Erdoğan Opfer
Nicht alle türkischen Gegner der von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan angestrebten Verfassungsänderung sind über die geplatzten Wahlkampfauftritte der AKP-Minister glücklich. Die oppositionelle Mitte-links-Partei CHP sei strikt gegen das Präsidialsystem. Doch wer Auftritte der Regierungspartei AKP verbiete, spiele letztlich nur Erdoğan in die Hände, sagte der Vorsitzende des Berliner Vereins der CHP, Kenan Kolat, am Montag. Denn das erlaube ihm, „sich selbst als Opfer darzustellen“, was Skeptiker dazu bewegen könnte, bei dem Referendum am 16. April für die Reform zu stimmen. Aus „Solidarität“ mit der AKP hatte die Berliner CHP-Vereinigung einen für Samstag in Berlin geplanten Auftritt des CHP-Vorsitzenden Kemal Kılıçdaroğlu abgesagt. Der türkische Politiker wollte die hier lebenden Türken aufrufen, gegen die Verfassungsänderung zu stimmen. (dpa)
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