: Goldmedaille nach einervöllig verkorksten Saison
Leichtathletik Bei der Hallen-EM überraschtdie deutsche Dreispringerin Kristin Gierisch
Ihr erster Dank galt ihrem Trainer Harry Marusch. Geradezu überschwänglich machte sie ihn für den großen Erfolg verantwortlich: „Ich verdanke dem Mann einfach alles. Der hat meine Pubertät mit mir durchgemacht, die wahrscheinlich nicht immer ganz einfach war. Er hat mich einfach nie im Stich gelassen, er hat immer an mich geglaubt.“
Mit der stolzen Weite von 14,37 Meter wurde Gierisch Hallen-Europameisterin. Den deutschen Hallenrekord verpasste sie damit nur um zehn Zentimeter. Dies war umso überraschender, weil sie eine reichlich verkorkste Hallensaison hinter sich hat. Wegen vieler kleiner Verletzungen konnte sie nur wenig trainieren. Eigentlich wollte die 26-jährige Chemnitzerin bis vor Kurzem gar nicht an den Start gehen. „Die Probleme waren so stark. Ich wollte vor vier Tagen noch sagen, ich lass das hier“, erzählte Gierisch.
Auch Stabhochspringerin Lisa Ryzih und die Mittelstreckenspezialisten Konstanze Klosterhalfen (Silber) sowie David Storl im Kugelstoßen (Bronze) halfen bereits am Samstag dabei, für eine gute deutsche Bilanz zu sorgen. Ryzih musste sich mit 4,75 Metern nur der Olympiasiegerin Ekaterini Stefanidi aus Griechenland geschlagen geben, die zehn Zentimeter höher sprang; Klosterhafen kam mit persönlicher Bestzeit von 4:04,45 Minuten hinter der britischen Top-Favoritin Laura Muir (4:02,39) ins Ziel. Storl dagegen hatte Gold im Visier, musste jedoch nach einem Wurf über 21,30 Meterdem Polen Konrad Bukowiecki (21,97) den Vortritt lassen.
Für einen Höhepunkt in Belgrad sorgte die litauische Hochspringerin Airine Palsyte. Sie gewann die Goldmedaille mit der Hallen-Jahresweltbestleistung von 2,01 Metern.
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