: Mehr Recycling, weniger Deponie und Verschwendung
Abfall Ökoverband will Plastikzeitalter beenden. EU-Parlament stimmt für neue Recycling-Regeln
Allein in Deutschland würden jährlich über zehn Millionen Tonnen Kunststoffe verarbeitet. Genau so viel lande weltweit Jahr für Jahr in den Weltmeeren, mit tödlichen Folgen für Vögel und Fische. In dem Salzwasser zerfalle das Plastik in immer kleinere Partikel.
Gemeinsam mit der Hochschule Magdeburg-Stendal erforscht der Nabu in dem Projekt „Fishing for Litter“, wie der Zerfallsprozess von Plastik im Salzwasser abläuft und wie der Meeresmüll weiter verwertet werden kann. Mittlerweile seien mehr als 150 Fischer von Nord- und Ostsee eingebunden, hieß es. Sie sammelten bislang über 20 Tonnen Abfälle. Zwar könne der aus dem Meer zurückgeholte Kunststoff recycelt werden, so die Nabu-Experten. Dabei komme der Abfall- und Kreislaufwirtschaft eine entscheidende Rolle zu.
Mit der Fortentwicklung der Kreislaufwirtschaft befasste sich am gleichen Tag auch das EU-Parlament in Brüssel. Die Abgeordneten stimmten dafür, dass 2030 70 Prozent des Hausmülls recycelt werden müssen, bislang liegt der Anteil bei 44 Prozent. Deponiert werden dürften dann nur noch höchstens 5 Prozent der Abfälle. Auch die Verschwendung von Lebensmitteln soll im gleichen Zeitraum reduziert werden – um die Hälfte.
„Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, die neue Lösungen für Abfallvermeidung oder Recycling entwickeln, werden von verbindlichen Zielen für Recycling profitieren“, sagte die Grüne Rebecca Harms, Mitglied im Umweltausschuss des Parlaments. Das Potenzial für neue Jobs sei riesig. „Recycling oder Reparatur von Produkten schafft viel mehr Jobs, als wenn man sie verbrennt oder auf die Müllhalde kippt.“
Der Rat muss dem Entwurf noch zustimmen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen