20 Prozent als Erfolg

STatistik ARD und ZDF präsentieren Studie zu Frauen in Fernseh-Produktionen

Die ARD hat auf der Berlinale 2017 gemeinsam mit dem ZDF eine Studie über die Ursachen der ungerechten Geschlechterverteilung in der fiktionalen Fernsehproduktion vorgestellt.

Für die Analyse der Geschlechterverteilung wurden 1.397 fiktionale Fernsehproduktionen, ausgestrahlt im Ersten und im ZDF, in den Jahren 2011–2015 untersucht. Der wissenschaftliche Ansatz folgt der Studie „Gender und Film“ der FFA Filmförderungsanstalt. Nach dieser Auswertung werden die meisten der kreativen Schlüsselpositionen mehrheitlich mit Männern besetzt: die Position Regie zu 83 Prozent, bei Kamera und Ton sind es 92 beziehungsweise 96 Prozent. Im Bereich Produktion sind Männer zu 48 Prozent vertreten und Frauen zu 32 Prozent, 20 Prozent sind gemischtgeschlechtliche Teams. In den Bereichen Kostüm und Schnitt sind dagegen mehr Frauen als Männer und in den Bereichen Produktion und Szenografie Frauen und Männer ausgeglichen vertreten.

Die ARD hatte im September 2015 mit einem Maßnahmenplan zugesagt, den Anteil an Regisseurinnen bei fiktionalen Produktionen zu erhöhen. Bei den Serienproduktionen ist die Bestrebung, die 20-Prozent-Marke in jeder Staffel zu erreichen. Bei einigen Serien („Schloss Einstein“, „Familie Dr. Kleist“, „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“, „Tierärztin Dr. Mertens“ und „In aller Freundschaft“) wird diese Zielvorgabe schon jetzt erfüllt.

Neben der Selbstverpflichtung hat die ARD Degeto für die ARD und gemeinsam mit der MALisa-Stiftung von Maria Furtwängler sowie dem ZDF, der RTL-Gruppe und ProSiebenSat.1 eine senderübergreifende Studie der Universität Rostock zur Ermittlung der Geschlechterdarstellung auf deutschen Kinoleinwänden und Fernsehbildschirmen initiiert, die zurzeit noch läuft und deren Ergebnisse im Sommer 2017 vorgestellt werden sollen. (taz)