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BVG wenig begeistert

Verkehr Neue Einstiegs- regelung in Bussen während der Rushhour

Große verkehrspolitische Vorhaben hat sich Rot-Rot-Grün auf die Fahnen geschrieben. Nein, diesmal geht es nicht um die Radfahrer. Fahrgäste von Bussen dürfen in der Hauptverkehrszeit auch den Mittel- und Hintereinstieg benutzen. Hauptverkehrszeit ist laut BVG zwischen 7.00 und 9.30 sowie von 16.30 bis 19.30 Uhr. Für die übrige Zeit gilt wie bisher: Einstieg nur vorn beim Busfahrer.

Im vorderen Teil des Busses komme es in der Rushhour schnell zum Stau, begründete Verkehrsstaatssekretär Jens-Holger Kirchner (Grüne) die Neuerung am Donnerstag. Die CDU hatte zu dem Thema eine parlamentarische Anfrage gestellt. Derzeit werde in den Bussen nicht der ganze Platz genutzt, zudem drohten Verspätungen, so Kirchner weiter. Auf Linien mit vielen Fahrgästen sei der unkontrollierte Zustieg ohnehin schon alltägliche Praxis.

Wenig begeistert zeigte sich die BVG am Donnerstag von der Neuerung. Die Regel, vorn bei Fahrer einzusteigen, gilt seit 2004. „Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht“, erklärte BVG-Sprecherin Petra Reetz auf Nachfrage der taz. Die Gründe seien vielfältig. Erstens: die Schwarzfahrer. Nach der Einführung des Vordereinstiegs sei die Quote deutlich zurückgegangen. 4,6 Millionen Euro mehr habe die BVG im Folgejahr eingenommen. „Und das bei weniger Fahrgästen und weniger Bussen als heute.“ Zweitens: die Sicherheit. „Wer in einen Bus einsteigt, muss am Busfahrer vorbei.“

Und drittens (aufgepasst, Senat!): Die verstopften Straßen sind das wahre Problem. „Wenn die Busse in der Hauptverkehrszeit besser durchkämen, hätten sie weniger Verspätung und wären nicht so voll“, sagt Reetz. „Alle steigen in den ersten Bus, und die zwei dahinter fahren leer.“ Plutonia Plarre

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