: Islamisten mit Großangriff auf Deir al-Sor
SyrienIm Osten des Landes werden die Kämpfe heftiger. Regierungstruppen greifen Palmyra an
Der „Islamische Staat“ (IS) kontrolliert weite Teile der Stadt und belagert den Rest seit fast zwei Jahren. Innerhalb des Belagerungsrings harren rund 200.000 Menschen aus. Die syrische Regierung und ihre russischen Verbündeten werfen zu ihrer Versorgung immer wieder Hilfslieferungen aus der Luft ab. Deir al-Sor nahe der irakischen Grenze ist besonders heftig umkämpft, weil es die Hauptstadt der Islamisten in Rakka mit Gebieten im Irak verbindet, die vom IS kontrolliert werden.
Unterdessen starte die syrische Armee ebenfalls am Samstag eine Offensive auf die antike Wüstenstadt Palmyra. Die Regierungstruppen eroberten Gebiete nahe einem Militärflughafen bei Palmyra zurück, wie die Syrische Beobachtungsstelle berichtete. Aus Militärkreisen der syrischen Armee hieß es, dass die Truppen versuchten, große Öl- und Gasfelder in der syrischen Wüste zurückzuerobern. In einem zweiten Schritt, der von der syrischen und russischen Luftwaffe unterstützt werde, solle dann versucht werden, auch Palmyra selbst zurückzuerobern.
Die Islamisten hatten Palmyra im Mai 2015 erobert und mehrere antike Monumente und Tempel zerstört. Nachdem sie im März vergangenen Jahres zunächst aus der Stadt vertrieben werden konnten, gelang es dem IS Ende des Jahres erneut, Palmyra einzunehmen.
Trotz der fortgesetzten Kämpfe sollen die Friedensgespräche noch in diesem Monat in Kasachstan fortgesetzt werden. Der wichtigste Dachverband der syrischen Opposition unterstützt die Bemühungen Russlands für Friedensgespräche in Kasachstan. Das Hohe Verhandlungskomitee (HNC) habe die Hoffnung, dass die seit dem Jahreswechsel geltende Feuerpause durch ein solches Treffen gestärkt werde, erklärte das in Saudi-Arabien beheimatete Komitee am Samstag. Die Gespräche seien eine Vorstufe für die nächste Runde politischer Verhandlungen in Genf. Der UN-Syriengesandte, Staffan de Mistura, hat die Konfliktparteien für den 8. Februar nach Genf eingeladen.
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