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„Verbrechen und Provokation“

Russland Kreml: Der Mord an dem Botschafter in Ankara ist ein Angriff auf die Beziehungen zur Türkei

Trauer um Andrei Karlow in Moskau Foto: Alexander Zemlianichenko/ap

Aus Moskau Klaus-Helge Donath

Nach dem Mord an dem russischen Botschafter in der Türkei am Montag bemühen sich Moskau und Ankara um Gleichklang. Man wolle sich nicht auseinandertreiben lassen. Beide Länder hätten gezeigt, was sie mit Zusammenarbeit erreichen können, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Dienstag bei einem Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergei Lawrow in Moskau.

Schon am späten Montag Abend hatte Russlands Präsident Wladimir Putin das Attentat als Verbrechen und Provokation bezeichnet. Es ziele darauf ab, die „Normalisierung der russisch-türkischen Beziehungen zu durchkreuzen und den Friedensprozess in Syrien, der aktiv von Russland, der Türkei, Iran und anderen Staaten vorangetrieben wird, zu sprengen“. Die Antwort darauf könne nur eine „Verstärkung des Kampfes gegen den Terror sein.

Die Banditen werden es zu spüren bekommen“, sagte der Kremlchef. Gleichzeitig ordnete er verstärkte Sicherheitsmaßnahmen in den diplomatischen Vertretungen Russlands an und forderte Ankara auf, der russischen Seite Sicherheitsgarantien zu geben.

Ähnlich äußerte sich auch der Sprecher des Kreml, Dmitri Peskow. Dieser Mord werde die Lösung des syrischen Konflikts nicht aufhalten. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, bekräftigte: „Wir sehen dies als einen Terrorakt. Der Terrorismus wird nicht gewinnen, dagegen werden wir entschieden kämpfen.“

Der Vizevorsitzende des Sicherheitskomitees des Föderationsrats, Franz Klinzewitsch, vermutete, dass „die Hand des Schützen radikale Islamisten führten“. Auch das Ziel sei klar. „Rache an unserem Land für Syrien und der Versuch, Russland und die Türkei gegeneinander aufzubringen“. Auch die Vorsitzende des Föderationsrats, ­Walentina Matwijenko, deutet das Attentat als einen Anschlag, der die Beziehungen zur Türkei hintertreiben solle.

Kritisch äußerte sich der frühere Duma-Abgeordnete Dmitri Gudkow. Er zählte die Opfer auf, die Russland für den Einsatz in Syrien schon zahlen musste. Darunter den Abschuss einer Passagiermaschine 2015, den Verlust eines Jagdbombers nach einem Zusammenstoß mit der türkischen Luftwaffe und nun der russische Botschafter in Ankara. Der Mörder hätte Aleppo als Grund genannt. Der Botschafter hätte damit nichts zu tun gehabt. Insofern sei dies auch ein Anschlag auf die Elite gewesen.

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