Nach Appell von Papst Franziskus: Kuba begnadigt fast 800 Gefangene

Die kubanische Regierung reagiert auf den Aufruf von Papst Franziskus. Dieser forderte im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit die Begnadigung von Gefangenen.

Versammlung von kubanischen Frauen der oppositionellen Gruppe "Ladies in White", die Schilder hochhalten

Kubanische Oppositionelle fordern vor dem Besuch des Papstes 2015 eine Amnestie für Dissidenten Foto: reuters

HAVANNA/FRANKFURT A.M. epd | Die kubanische Regierung hat 787 Gefangene begnadigt. Damit folge man einem Aufruf von Papst Franziskus im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit, berichtete die kommunistische Parteizeitung Granma am Dienstag. Bei der Auswahl seien die den Häftlingen zur Last gelegten Verbrechen, ihre verbleibende Reststrafe und ihr Verhalten in der Haft berücksichtigt worden. Es blieb unklar, ob auch politische Gefangene amnestiert wurden.

Aus humanitären Gründen wurden dem Bericht zufolge Frauen, Jugendliche, Kranke und andere Gruppen in die Amnestie einbezogen. Dagegen blieben Häftlinge außen vor, die wegen Mord, Vergewaltigung, Drogenhandel und anderer schwerer Verbrechen verurteilt wurden. Zugleich kündigte der von Staats- und Parteichef Raúl Castro geführte Staatsrat an, den Strafvollzug zu überprüfen und Möglichkeiten vorzeitiger Haftentlassung zu erwägen.

Nach Angaben von Menschenrechtlern sind in Kuba auch Dutzende Menschen aus politischen Gründen in Haft. Die Beziehungen zwischen dem Vatikan und der kommunistischen Führung Kubas haben sich in den vergangenen Jahren stark verbessert. Die katholische Kirche vermittelte zwischen Havanna und Washington sowie bei der Freilassung von Dissidenten.

Im vergangenen Jahr ließ Havanna mehr als 3.500 Gefangene vor dem Besuch von Papst Franziskus im September frei. Das katholische Kirchenoberhaupt wurde von der Staats- und Parteiführung herzlich empfangen. Allerdings wurden während des Besuchs auch wieder Dissidenten festgenommen.

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