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CDU-Frauen kämpfen gegen Männer-Liste

Frauenquote In Hamburgs CDU droht ein Disput um die Mandate für den Bundestag. Die Frauen-Union besteht auf die Einhaltung des Drittel-Quorums. Und kündigt eine Kampfkandidatur gegen den Männerüberschuss an

Herlind Gundelach will sich nicht einfach abservieren lassen. „Ich schließe eine Kandidatur für den Listenplatz drei nicht aus“, erklärte die Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete am Montag im Gespräch mit der taz.nord. Damit droht auf dem Parteitag nächste Woche ein Aufstand der Hamburger CDU-Frauen gegen ihre Parteiführung, die nach der Bundestagswahl 2017 nur Männer nach Berlin schicken möchte.

Auf der Vorschlagsliste des Landesvorstands stehen auf den ersten vier Plätzen die beiden Abgeordneten Marcus Weinberg und Rüdiger Kruse sowie die Neulinge Christoph de Vries und Christoph Ploß. Die Ex-Senatorin Gundelach, seit 2013 im Bundestag, wurde als erste Frau lediglich für den fünften Platz vorgeschlagen. Der ist erstens aussichtslos, weil die CDU in Hamburg nur mit drei bis vier Mandaten rechnen kann, und zweitens gilt eigentlich ein parteiinternes Quorum von einem Drittel: Jeder dritte Platz soll einer Frau vorbehalten sein.

Dieses Quorum aber wird regelmäßig unterlaufen. „Wir halten an der Quotierung fest“, kündigt deshalb Marita Mayer-Kainer, Vorsitzende der Frauen-Union, an. Die Vorschlagsliste sei „nicht akzeptabel“. Deshalb werde die Frauen-Union auf dem Wahlparteitag am 8. Dezember „Herlind Gundelach auf dem dritten Listenplatz unterstützen“, sagt Mayer-Kainer.

Das Thema beschäftigte die Hamburger CDU seit Jahren – allerdings ohne Ergebnis. Schon 2001 behauptete der damalige Bürgermeisterkandidat Ole von Beust, er könne sich „ja keine Frauen backen“. 2012 fand die Einführung einer verbindlichen Frauenquote keine Mehrheit. Der frisch gewählte Parteichef im Nachbarland Schleswig-Holstein, Daniel Günther, ist da mental schon weiter. Frauenförderung sei „eine Führungsaufgabe“, sagte Günther vor zehn Tagen im taz-Interview: „Eine CDU, die nicht mit Frauen antritt, ist auf Dauer nicht attraktiv.“ Sven-Michael Veit

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