: Hilfe beim Ausstieg
Verfassungsschutz Niedersachsen startet Beratung, um jungen Islamisten aus der Szene zu helfen
Mit einem neuen Aussteigerprogramm will Niedersachsen jungen Islamisten den Weg aus der Szene ebnen. „Wir müssen diesen Menschen dabei helfen, sich von extremistischem Gedankengut zu distanzieren“, sagte Innenminister Boris Pistorius (SPD). „Die Spirale von Radikalisierung und Gewalt muss mit allen Möglichkeiten durchbrochen werden, bevor es zu schlimmen Straftaten kommt.“
Der niedersächsische Verfassungsschutz biete das Programm ab sofort an, hieß es. Dazu verstärke er die „Aktion Neustart“, die sich bisher an junge Rechtsextreme wende, um weitere Fachkräfte. Beim Rechtsextremismus habe sich gezeigt, dass eine direkte persönliche Ansprache zusammen mit Aufklärung und Beratung oft der richtige Hebel für einen sicheren und nachhaltigen Ausstieg sei, sagte Pistorius.
Verfassungsschutz-Präsidentin Maren Brandenburger betonte, dass die Hilfe freiwillig und absolut vertraulich sei. Es gehe auch um die Sicherheit der Ausstiegswilligen. In anderen Bundesländern werden die Beratungsstellen häufig von freien Trägern betrieben, weil Verwandte und Freunde der gefährdeten Jugendlichen oft Skrupel haben, sich direkt an den Verfassungsschutz zu wenden. (dpa/taz)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen