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Erneut Menschenrechtsaktivist ermordet

Honduras José Angel Flores war als Anführer der Landarbeiterbewegung Muca bekannt

SãO PAULO epd | In Honduras ist erneut ein prominenter Aktivist von mutmaßlichen Auftragskillern ermordet worden. José Ángel Flores, der Anführer der Landarbeiterbewegung Muca, starb, als vier vermummte und schwer bewaffnete Männer sein Haus stürmten und schossen, wie die Tageszeitung La Prensa am Mittwoch (Ortszeit) berichtete. Der 63-Jährige hatte sich wegen Morddrohungen an die honduranische Menschenrechtskommission gewandt.

Flores vertrat an der Spitze der Landarbeiterbewegung rund 3.500 Familien, die im Zug einer Landreform Parzellen erhalten hatten. Bei Konflikten mit Großgrundbesitzern waren in den vergangenen Jahren in der Region bereits mehr als zehn Kleinbauern umgebracht worden.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Global Witness wurden in Honduras zwischen 2010 und 2015 mindestens 109 Aktivisten ermordet. Damit sei Honduras mit seinen 8 Millionen Einwohnern weltweit das gefährlichste Land für Menschenrechtler. Im März war in Honduras die international anerkannte Umweltschützerin Berta Cáceres ermordet worden, die sich für die Rechte der indianischen Ureinwohner eingesetzt hatte.

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