Krieg in Syrien: Golfstaaten fordern UN-Intervention
Angesichts der Lage in Aleppo fordert der Golf-Kooperationsrat ein Eingreifen der UN. Derweil setzt die syrische Armee ihren Vormarsch auf die Stadt fort.
„Der Generalsekretär (…) fordert, dass der UN-Sicherheitsrat sofort einschreitet, um die Aggressionen auf die Stadt Aleppo zu stoppen und das Leid der syrischen Bevölkerung zu beenden“, heißt es in der Erklärung des Zusammenschlusses der Golfstaaten Saudi Arabien, Katar, Bahrain, Kuwait, Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Nach zahlreichen russischen Luftangriffen in der Nacht zum Sonntag hat die syrische Armee ihren Vormarsch in der umkämpften Großstadt Aleppo fortgesetzt. Die russische Luftwaffe habe in der Nacht die Kampfgebiete in Aleppo bombardiert und den Regierungstruppen damit beim Vorstoß im Norden der Stadt geholfen, wo sie die Grenze des Viertels Al-Halak erreicht hätten, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Ein AFP-Korrespondent vor Ort meldete ununterbrochene nächtliche Luftangriffe auf die Stadtteile Bustan al-Bascha, Sachur und Suleiman al-Halabi. In den drei Stadtteilen lieferten sich Armee und Rebellen nach Angaben der Beobachtungsstelle am Sonntag weiter heftige Kämpfe. Die Beobachtungsstelle beruft sich auf ein Netz von Informanten vor Ort, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite schwer zu überprüfen.
Am Samstag waren in einem Krankenhaus im von Rebellen kontrollierten Ostteil Aleppos nach Angaben des Betreibers Fassbomben eingeschlagen. Derzeit gibt es nur noch sechs funktionstüchtige Kliniken für die rund 250.000 Einwohner im belagerten Ostteil Aleppos.
Die syrische Armee hatte am 22. September eine Offensive zur Rückeroberung Aleppos gestartet. Sie wird dabei von Russland mit Luftangriffen unterstützt. Seitdem wurden dutzende Zivilisten getötet. Diplomatische Bemühungen um ein Ende der Angriffe auf Wohngebiete blieben erfolglos.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Trotz widersprüchlicher Aussagen
Vermieter mit Eigenbedarfsklage erfolgreich
Inhaftierte Antifaschist*in in Ungarn
Maja T. tritt in den Hungerstreik
Greta Thunbergs Soli-Aktion mit Gaza
Schräger Segeltörn
Eklat wegen Palästina-Shirt im Bundestag
Schockiert doch mal!
Klingbeils Pläne für Dienstwagen
Neue Vorteile für dicke Autos
Aktion der Neuen Generation
Klimaaktivist:innen blockieren Springer