piwik no script img

Von der Beute nichts erhalten

Raub Geständnisse der beiden Angeklagten im zweiten Prozess um den Überfall aufs KaDeWe

Im zweiten Prozess um den spektakulären Überfall auf das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe im Dezember 2014 haben die beiden 20-jährigen Angeklagten am Mittwoch vor dem Landgericht gestanden, sie seien mit Komplizen in das Kaufhaus gestürmt. Insgesamt fünf maskierte Täter waren damals in das KaDeWe eingedrungen und erbeuteten Uhren und Schmuck im Wert von rund 817.000 Euro.

„Ich hatte Reizgas und eine Axt dabei“, räumte der eine Angeklagte ein. Er habe eine Woche zuvor erfahren, dass er mit von der Partie sein sollte. „Ich sollte mit Reizgas absichern“, erklärte er. Dass damals 13 Menschen durch Reizgas verletzt wurden, tue ihm sehr leid. Ein Überfall, den er nach eigenen Angaben nicht mitgeplant hatte und für den er nicht entlohnt worden sei. Der zweite Angeklagte erklärte, er habe mit einem Hammer auf Vitrinen eingeschlagen – erfolglos. „Von der Beute habe ich nichts erhalten.“ Über Mittäter wolle er nicht reden. Allerdings stand sein älterer Bruder bereits im ersten Prozess um den Raub im KaDeWe vor Gericht. Nach sechsmonatiger Verhandlung gestand der 30-Jährige – wohl unter dem Druck einer überraschenden Aussage eines weiteren Komplizen. Dieser machte zudem Angaben zu einem mutmaßlichen Mordauftrag. Im April 2016 kam es daraufhin zu einem Großeinsatz gegen mutmaßlich kriminelle Mitglieder einer arabischen Großfamilie. (dpa)

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen