Licht und Schatten auf den Elbinseln

BILANZ Vor zehn Jahren begann die Vorbereitung der Internationalen Bauausstellung. Die habe dem Hamburger Süden Gutes gebracht, findet der Senat

Eine ehemalige Giftmülldeponie als Energiequelle, ein Bunker als Öko-Kraftwerk oder ein interkulturelles Wohnquartier: Die Projekte der vor zehn Jahren gestarteten Internationalen Bauausstellung (IBA) in Hamburg seien verwurzelt und würden gut angenommen – sagten gestern die Verantwortlichen. Von einem „Brückenschlag in die Zukunft“, sprach etwa Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD).

Im September 2006 nahm die eigens gegründete IBA Hamburg GmbH ihre Arbeit auf. Im Präsentationsjahr 2013 wurden die Ergebnisse von mehr als 60 Stadtentwicklungs-, Umwelt- und Bildungsprojekten in den „sozialen Brennpunkten“ Wilhelmsburg und Veddel sowie im Harburger Binnenhafen gezeigt. Die IBA wollten bis zum Abschluss im November 2013 rund 420.000 Besucher sehen.

Die Projekte waren entwickelt worden, um die Lebensqualität auf den lange vernachlässigten Elbinseln zu erhöhen und gleichzeitig Familien aus der Mittelschicht als Zuzügler zu gewinnen. Eine Milliarde Euro wurde investiert, ein Drittel davon öffentliche Mittel.

Heike Sudmann, stellvertretende Fraktionschefin der Linken, ist nicht überzeugt vom Erfolg. Zwar sei viel geschehen, sagte sie. „Spektakuläre Bauten zeugen davon, teilweise visionäre Ideen zum Klimaschutz finden sich.“ Doch für eines der größten Probleme, die soziale Spaltung, seien keine Antworten geliefert worden. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland erkannte Licht- und Schattenseiten.

Am kommenden Freitag will die Stadt das 10-jährige IBA-Jubiläum mit einem Festakt feiern. (dpa)