: Die IBA feiert – warum eigentlich?
schau-jubiläum
Manche sagen, es gebe wenig zu feiern dieser Tage. Andere sagen, irgendeinen Grund gebe es immer. Die Internationale Bauausstellung (IBA) stapelt jedenfalls hoch und feiert sich selbst für ihr zehnjähriges Bestehen in Hamburg. Eine Ausstellung wird zehn. Nun ja. Da findet man vielleicht noch einen besseren Grund. Oder seit wann feiern wir Ausstellungen dafür, dass sie besonders lange an einem Ort existieren?
Nun könnte man sagen, die IBA ist ja keine Ausstellung, bei der Kunstwerke dann jahrelang in einer Vitrine herumstehen. Sie hat in Hamburg als Projektentwicklerin Wohnungen geplant, ein neues Behördengebäude entworfen, ein intelligentes oder flexibles Hybridhaus gebaut, das leer steht, und zur Aufwertung eines Stadtteils beigetragen.
Die IBA selbst sagt: Vor genau zehn Jahren, also am ersten September 2006, nahm die eigens gegründete IBA Hamburg GmbH ihre Arbeit auf. Dieses Ereignis will sie am kommenden Donnerstag groß feiern. Na gut, es ist noch Sommerloch.
Aber wenn man schon dabei ist – die BauarbeiterInnen an der Elbphilharmonie arbeiten auch schon seit 2007 an dem gläsernen Monsterbau. Herzliches Beileid zum Neunjährigen! Außerdem verschiebt sich seit Planungsbeginn der Eröffnungstermin immer wieder, von 2010 auf aktuell 2017 – es steht also eine Nicht-Eröffnungsfeier an.
Die IBA ist jedenfalls kein Einzelfall, wenn es um übertriebene Jubiläumsfeiern geht. Im Mai wurde in Hamburg der 827. Hafengeburtstag gefeiert. Der Jungfernstieg an der Binnenalster ist dieses Jahr 85 geworden. Die Wandelhalle, also die Shoppingmeile im Hauptbahnhof, wurde im Mai 25 Jahre alt.
Im Oktober will die Hochschule für Angewandte Wissenschaften feiern, dass man in Hamburg seit 70 Jahren eine Ausbildung zur BibliothekarIn machen kann. Der Hamburger Knabenchor feiert im September sein 25. Hätte er ja fast mit der Wandelhalle zusammen …Bei so viel Feierei weiß man ja gar nicht mehr, wann man seinen Alltag auf die Reihe kriegen soll. Ich fühl mich jetzt schon verkatert. KSCH
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen