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Forderung von 800 Millionen Dollar an Solarworld

PROZESSE Ein Silizium-Lieferant fordert Schadenersatz vom Bonner Solarkonzern

DÜSSELDORF rtr | Im Streit über einen Liefervertrag fordert der US-Konzern Hemlock knapp 800 Millionen Dollar Schadenersatz vom Bonner Solarkonzern Solarworld. Der Silizium-Lieferant legte seinen Berechnungen ausstehende Zahlungen von rund 585 Millionen Dollar (531,3 Millionen Euro) zugrunde mit einer jährlichen Verzinsung von 12 Prozent, hieß es in einer Erklärung des zuständigen US-Gerichts. Damit summieren sich die Forderungen auf 793,5 Mil­lionen Dollar.

Richter Thomas L. Ludington hatte Schadenersatzansprüche von Hemlock für berechtigt erklärt und die US-Firma aufgefordert, ihre Forderungen aufzulisten. Sein erstinstanzliches Urteil steht aber noch aus. Solarworld-Chef Frank Asbeck hatte zuletzt bekräftigt, im Falle einer Niederlage Rechtsmittel einzulegen. Hemlock hat die Solarworld-Tochter Deutsche Solar verklagt. Hintergrund ist eine Auseinandersetzung um nicht abgenommenes Silizium.

Im Bestand gefährdet

In den Boomjahren der Solarbranche waren Zellenhersteller bereit, hohe Preise für Silizium zu zahlen, und schlossen langfristige Verträge. Im Abschwung rächte sich das.

Im Geschäftsbericht warnt Solarworld, dass eine Verurteilung auf Zahlung der geforderten Summe das Unternehmen in seinem Bestand gefährden würde. Asbeck hatte die liquiden Mittel zuletzt mit rund 183 Millionen Euro beziffert. 2015 verbuchte der seit Jahren Verluste schreibende Konzern bei einem Umsatz von 763 Millionen Euro einen Fehlbetrag von 33,2 Mil­lionen Euro.

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