: Forderung von 800 Millionen Dollar an Solarworld
PROZESSE Ein Silizium-Lieferant fordert Schadenersatz vom Bonner Solarkonzern
Richter Thomas L. Ludington hatte Schadenersatzansprüche von Hemlock für berechtigt erklärt und die US-Firma aufgefordert, ihre Forderungen aufzulisten. Sein erstinstanzliches Urteil steht aber noch aus. Solarworld-Chef Frank Asbeck hatte zuletzt bekräftigt, im Falle einer Niederlage Rechtsmittel einzulegen. Hemlock hat die Solarworld-Tochter Deutsche Solar verklagt. Hintergrund ist eine Auseinandersetzung um nicht abgenommenes Silizium.
Im Bestand gefährdet
In den Boomjahren der Solarbranche waren Zellenhersteller bereit, hohe Preise für Silizium zu zahlen, und schlossen langfristige Verträge. Im Abschwung rächte sich das.
Im Geschäftsbericht warnt Solarworld, dass eine Verurteilung auf Zahlung der geforderten Summe das Unternehmen in seinem Bestand gefährden würde. Asbeck hatte die liquiden Mittel zuletzt mit rund 183 Millionen Euro beziffert. 2015 verbuchte der seit Jahren Verluste schreibende Konzern bei einem Umsatz von 763 Millionen Euro einen Fehlbetrag von 33,2 Millionen Euro.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen