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Auf dem Fahrrad nach Sylt

INSEL-TOURISMUS Neuer Vorstoß für einen Radweg auf dem Hindenburgdamm. Die Deutsche Bahn und das Kieler Umweltministerium haben Bedenken

Der Landtagsabgeordnete Uli König hat erneut die Idee eines Radwegs über den Hindenburgdamm vorgeschlagen. Unterstützung erhält er von Sylt-Kenner Andreas Jüttemann. „Gerade einer Insel im Nationalpark Wattenmeer, die jeden Sommer unter einer SUV-Blechlawine erstickt, stünde eine solche Anbindung gut zu Gesicht“, teilte der Berliner Jüttemann mit.

Bereits 2015 hatte der Wissenschaftler an der Charité eine entsprechende Petition beim schleswig-holsteinischen Landtag initiiert. „Es ist Platz da und wäre sowohl eine umweltfreundliche als auch touristisch interessante Alternative der Anreise“, argumentiert Jüttemann. Der Weg könnt auf einer existierenden Trasse verlaufen, die bloß asphaltiert zu werden brauchte.

Doch die Politik reagierte skeptisch. Solch ein Radweg sei rechtlich schwierig durchzusetzen, da der Damm Betriebsgelände der Bahn sei, sagte Verkehrsminister Reihard Meyer (SPD). Der Petitionsausschuss, der sich Jüttemanns Vorstoß zuletzt ebenfalls nicht hatte anschließen wollen, argumentierte unter Berufung auf das Umweltministerium zudem mit Störungen für die entlang der Bahnstrecke im Nationalpark Wattenmeer rastenden Vögel durch Radler. Der Bau wäre zudem ein massiver baulicher Eingriff in das Watt und die Salz­wiesen, teilte eine Sprecherin des Umweltministeriums mit.

Thomas Möller vom Fahrradclub ADFC findet die Idee grundsätzlich spannend, sagt aber auch: „Es gibt wichtigere Projekte im Land.“ Außerdem dürfe solch ein Radweg auf keinen Fall die Vorstufe für eine Straße nach Sylt werden, „dann doch lieber Fahrradmitnahme im Zug“.

Ein Bahn-Sprecher gab zu bedenken, dass so ein Vorhaben technisch nicht einfach sei, da dafür zunächst die gesamte Konstruktion des Bahndammes untersucht werden müsse. Auch Inselbürgermeister Nikolas Häckel kann sich solch ein Projekt „nur schwer vorstellen“. (dpa)

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