: Etwas Geld für die Kleinen
FORSCHUNG Bis 2020 bekommen die Hochschulen 40 Millionen Euro, aber nur die für Musik, Kunst und Bau profitieren davon. Die Opposition ist sauer
40 Millionen Euro hatten die Grünen vor den Koalitionsverhandlungen für die Wissenschaft erstritten. Da die Summe bis 2020 gesteckt wird, reicht das aber nicht aus, um die Finanzprobleme der Hochschulen zu lösen. Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) erklärte gestern, was sie mit dem Geld anstellen will.
Eine strukturelle Budget-Steigerung erhalten nur die drei kleinsten der sechs staatlichen Hochschulen: die Kunsthochschule, die Hochschule für Musik und Theater und die Hafencity-Uni. Hier wirken sich die insgesamt bis 2020 gezahlten 8,75 Millionen Euro prozentual deutlicher aus als bei den großen Hochschulen. Außerden erhält die Staatsbibliothek jährlich eine halbe Million Euro für die Ausweitung der Digitalisierung.
Der Löwenanteil des Geldes soll in die Forschung fließen; allein 21 Million Euro in die „strategische Programmförderung“ zur Unterstützung der neuen Exzellenzinitiative 2019. Die Uni Hamburg bewirbt sich mit fünf „Clustern“ in den Bereichen Strukturforschung, Teilchenphysik, Geowissenschaften, Geisteswisssenschaften und Lebenswissenschaften. Fließt für die Exzellenz-Ini Geld vom Bund, schießt Hamburg weitere 4,5 Millionen Euro dazu. Weitere 5,75 Millionen Euro gibt es für andere Forschung.
Fegebank stellte auch mehr Geld für die Technische Uni Harburg, für die Hafen-City-Uni im Bereich Bauingenieure und für den Ausbau einer Informatik-Plattform der Naturwissenschaften in Aussicht. Es könne sein, dass künftig zusätzliche Mittel im Haushalt veranschlagt werden. Zeitpunkt oder Summen nannte sie nicht.
Der FDP-Politiker Wieland Schinnenburg sprach von Realsatire. Hatten die Grünen doch im Wahlkampf versprochen, allen Hamburger Hochschulen das Budget um mehr als die bisherigen 0,88 Prozent zu erhöhen. „Jetzt bleibt es für die großen Hochschulen dabei und damit bei einer realen Kürzung.“ CDU-Politiker Carsten Oven sprach von einem Treppenwitz. In Wahrheit würden die Hochschul-Etats ob der fehlenden Steigerung zum Inflationsausgleich bis 2020 um 110 Millionen Euro gekürzt. Mit diesen Almosen führe man Unis nicht zur Exzellenz. Es sei kein Wunder, dass Fegebank diese Initiative im Bund blockiere.
Hamburg will der Exzellenz-Ini nicht zustimmen, weil nicht für fairen Wettbewerb gesorgt sei. Heute wird in Berlin eine Entscheidung der Ministerpräsidenten-Konferenz erwartet. Fegebank verwies darauf, dass Niedersachsen und Baden-Würtemberg die Kritik teilten. Sie hoffe auf einen Kompromiss. KAJ
Inland
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen