: Kampf gegen Tigermücken
Plage In Bremen wird die Ausbreitung des Krankheitsüberträgers über die Kontrolle der Häfen verhindert. Weitere Maßnahmen sind nicht geplant, aber auch nicht ausgeschlossen
Christina Selzer, Sprecherin des Gesundheitsressorts
Bremen, so hieß es am Dienstag in einer Mitteilung der Fernsehsendung „Report aus Mainz“ sei eins von nur vier Bundesländern, das sich dem Kampf gegen die asiatische Tigermücke verschrieben hat.
Das aus dem asiatisch-pazifischen Raum eingewanderte Insekt überträgt Erreger von lebensgefährlichen Erkrankungen wie Dengue-Fieber-Virus, das Chikungunya-Virus und das West-Nil-Fieber-Virus.
Die Mücke breitet sich auch in Deutschland aus, gilt aber noch nicht als etabliert. Dennoch warnte im April die von verschiedenen Bundesministerien berufene Expertenkommission „Stechmücken als Überträger von Krankheitserregern“ vor dem Tier „als potenzielles Risiko für die öffentliche Gesundheit“. Jetzt müsse die weitere Einschleppung und Ausbreitung verhindert werden.
In Bremen liege der Fokus derzeit auf der Kontrolle der Häfen, teilte am Donnerstag Christina Selzer, Sprecherin von Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt, mit. Weitere Maßnahmen, wie die verstärkte Aufklärung der Bevölkerung, seien nicht geplant, aber auch nicht ausgeschlossen. „Aber bisher haben wir ja auch noch keine Tigermücke gefunden“, sagte Selzer. Allerdings gibt es auch in Bremen derzeit kein systematisches Beobachten der Mücke, wie es die Expertenkommission vorschlägt.
Derzeit würden jährlich etwa 5.000 Schiffe in den bremischen Häfen kontrolliert, auch nachts und am Wochenende, sagte Selzer. „Die Schiffe müssen mückenfrei gehalten werden, das ist eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe.“ Als Risikofaktoren gelten Fahrtrouten durch Gebiete mit Mücken der Gattung Aedes sowie Ladungen wie Autoreifen oder Pflanzen oder Schiffskonstruktionen, die das Bilden von Süßwasserpfützen begünstigen. Auch ein mangelndes Vertrauen in das Schiffsmanagement sei Auslöser für Kontrollen.
Auf Schiffen, die aus aktuellen Quarantänegebieten kämen, würde die Crew über persönliche und allgemeine Schutzmaßnahmen und Verhalten im Quarantänegebiet aufgeklärt, sagte Selzer. Ein nächster Schritt könne das Aufstellen von Fallen in den Hafengebieten sein, um herauszufinden, ob die Maßnahmen effektiv sind. eib
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen