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Obama liest Europa die Leviten

Blick von außen Der US-Präsident warnt vor Aufbau neuer Barrieren. Vereintes Europa sei eine große Errungenschaft

Obama bei seiner Rede in Hannover Foto: Carolyn Kaster/ap

HANNOVER dpa/afp/taz | US-Präsident Barack Obama ruft die zerstrittenen Europäer eindringlich zur Einigkeit auf und nimmt sie bei der Krisenbewältigung stärker in die Pflicht. „Ein vereintes Europa, früher ein Traum weniger, ist jetzt eine Hoffnung der vielen und eine Notwendigkeit für uns alle“, sagte er bei seinem Deutschlandbesuch am Montag in einer Grundsatzrede in Hannover. Die von einer möglichen Abspaltung Großbritanniens und durch heftigen Streit über die Aufnahme von Flüchtlingen bedrohte Europäische Union sei „eine der größten politischen Errungenschaften der Neuzeit“. Ein geeintes Europa sei entscheidend für die Weltordnung.

„Ihr seid die Erben eines Kampfes um die Freiheit“, rief er den Verbündeten zu. „Das sind sie, die Europäer: Vereint in der Vielfalt, gesteuert von den ­Idealen, die der Welt vorangegangen sind. Sie sind stärker, wenn sie zusammenstehen, als wenn sie alleine sind.“

Er warnte vor dem Aufbau neuer Barrieren wegen der Flüchtlingskrise. Die europäische Idee müsse gegen EU-Skeptiker verteidigt werden. „Vielleicht braucht man jemanden von außen, der Sie daran erinnert, was Sie Fantastisches erreicht haben.“

„Es sagt viel aus, wenn ein amerikanischer Präsident die Europäer daran erinnern muss, was sie an einem geeinten Europa haben“, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) nach der Rede. „Aber er hat ganz und gar recht: Ein geeintes Europa ist gut für die ganze Welt.“

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