Zeitplan zur BER-Eröffnung: Jetzt sind mal die anderen dran
BER-Geschäftsführung und -Aufsichtsrat glauben immer noch an „2017“. Dabei haben die Aufsichtsbehörden ihnen gerade neue Hürden in den Weg gestellt.
Einmal fällt dann doch das Unwort „2018“. Ihm gehe es um einen seriösen Abschluss des Bauprojekts, sagt der Regierende Bürgermeister Michael Müller am Freitagnachmittag in Schönefeld, nach dem außerordentlichen Treffen des BER-Aufsichtsrats, dem er vorsitzt. Ob die Inbetriebnahme des Flughafens am Ende im Dezember 2017 oder „vier Wochen später“ stattfinde, sei ihm dann auch nicht so wichtig.
Grundsätzlich, betonen Müller und BER-Geschäftsführer Karsten Mühlenfeld unisono, sei die zuletzt für das Jahr 2017 versprochene Eröffnung aber noch machbar. Auch wenn die berühmten zeitlichen Puffer restlos aufgebraucht sind. Es liege aber jetzt auch gar nicht mehr an der Flughafengesellschaft, ob der Termin einzuhalten sei: „Wir sind nicht mehr allein Herr des Verfahrens“, so der Regierende, „wir haben alle Punkte abgearbeitet, jetzt müssen andere einen konstruktiven Beitrag leisten und sagen, was Sache ist.“
Damit meint er in erster Linie das Eisenbahnbundesamt (EBA), das offenbar erst in dieser Woche über das Bauordnungsamt des Kreises Dahme-Spreewald neue Anforderungen an den BER gestellt hat: Es geht um mehrere „Entrauchungsszenarios“, die durch rechnerische Simulation dargestellt werden müssen, im konkreten Fall bei einem Brand im Bahntunnel unter dem Flughafenterminal.
Michael Müller wirkt ob dieser neuen Hürde reichlich ungehalten. „Dieses Rumtrödeln mache ich nicht mit“, verkündet er bissig, schiebt aber schnell hinterher, dass politische Einflussnahme auf die Genehmigungsbehörden selbstverständlich ausgeschlossen sei. Sein Ausweg aus dem Dilemma: Er will schnellstmöglich „Gespräche“ mit den Behörden führen.
Die Bauarbeiten würden im Übrigen wohl wie angekündigt im Sommer abgeschlossen, damit die technische Prüfungsphase beginnen könne, sagt Mühlenfeld: „Wir haben in Deutschland ja auch einen Spätsommer.“ Damit müssten im BER-Terminal eigentlich am 21. September der letzte Kabelschacht geschlossen und die letzte Fliese gekittet sein.