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Tödliche Misshandlungen gestanden

Ermittlungen Ein Paar aus Höxter soll mehrere Frauen auf seinem Gehöft grausam misshandelt haben – mindestens zwei der Opfer starben. Als Motiv wird Machtausübung angenommen

HÖXTER/BIELEFELD dpa | Die tödliche Misshandlung einer Frau in Höxter hat eine noch grausamere Vorgeschichte als bisher bekannt. Das tatverdächtige Paar brachte nach Angaben von Ermittlern bereits vor zwei Jahren eine weitere Frau um, zerstückelte die Leiche und verbrannte die Teile im Kamin seines Gehöfts. „Das waren Abgründe, die sich da auftaten“, sagte Mordkommissionsleiter Ralf Östermann am Dienstag. Darüber hinaus gebe es Hinweise auf mehrere andere Opfer, die die Misshandlungen überlebten.

Der 46 Jahre alte Hauptverdächtige ist einschlägig vorbestraft und bestreitet jede Schuld. Seine 47 Jahre alte frühere Ehefrau und mutmaßliche Komplizin hat ein Geständnis abgelegt. Vermutetes Motiv: sadistische Machtspiele.

Im Sommer 2013 soll eine 33-jährige Frau aus Niedersachsen den Mann aus Höxter über eine Kontaktanzeige kennengelernt und ihn im Herbst desselben Jahres geheiratet haben, wie Oberstaatsanwalt Ralf Meyer sagte.

Danach sei es immer wieder zu schwersten körperlichen Misshandlungen gekommen – „wie beispielsweise Schläge gegen den ganzen Körper, Anketten an Heizungen, Fesselungen“. Im Sommer 2014 sei die Frau gestorben.

In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass das Paar eine 41-Jährige aus dem niedersächsischen Bad Gandersheim wochenlang gefangen gehalten und misshandelt haben soll. Die Frau habe in einem ungeheizten Raum auf dem Fußboden schlafen müssen.

Als sich ihr Zustand bedrohlich verschlechterte, hatte das Paar versucht, sie an ihren ursprünglichen Wohnort zurückzubringen. Auf dem Weg aber hatten die beiden eine Autopanne. Die 41-Jährige kam schließlich in ein Krankenhaus, wo sie ihren Verletzungen erlag.

Die Ermittler berichteten auch von Hinweisen auf weitere misshandelte Frauen, die die Bekanntschaft mit dem Paar verletzt überlebt hätten. Namentlich bekannt sei eine Frau, die am Dienstag vernommen worden sei. Sie habe sich gemeldet, weil sie das Gehöft wiedererkannt hatte. Das Motiv soll eher „im Bereich der Machtausübung gelegen haben“ als im sexuellen Bereich. Die Ermittler haben einen Psychiater hinzugezogen, der die beiden untersuchen soll. Das Paar soll Frauen mit bundesweit und in Tschechien geschalteten Kontaktanzeigen auf das Gehöft in Höxter-Bosseborn gelockt haben.

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