Homo-Ehe bleibt in China illegal: Schnelles Urteil
Erstmals klagt ein homosexuelles Paar in China das Recht ein, zu heiraten. Das Gericht lehnt das jedoch ab. Eine Berufung soll folgen.
CHANGSA ap | Homosexuelle Paare erhalten in China weiter keinen Trauschein. Ein Gericht in Changsa wies am Mittwoch die erste Klage eines schwulen Paars gegen ein örtliches Bürgeramt ab, das den Antrag auf Ausstellung einer Heiratsurkunde abgelehnt hatte.
Der Anwalt des Paars, Shi Fulong, sagte, er habe ein solches Urteil erwartet, allerdings nicht in der Kürze der Zeit. Es sei innerhalb weniger Stunden gefallen. Der Kläger Sun Wenlin sagte, er werde in Berufung gehen, bis er alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft habe.
Zum Gericht waren rund 300 Unterstützer des Paars gekommen. Sun sagte, die Polizei habe ihm zuvor einen Besuch in seiner Wohnung abgestattet, um ihm die Klage auszureden. Als er sich allerdings nicht von seiner festen Absicht habe abbringen lassen, seien die Beamten wieder gegangen. Der 26-Jährige sagte der Nachrichtenagentur AP, er hoffe, er können denjenigen den Weg so weit wie möglich ebnen, die dasselbe machen wollten wie er.
In China haben Lesben, Schwule und Transsexuelle in der Gesellschaft einen schweren Stand. Homo-Ehen werden nicht anerkannt. Die Regierung hatte bereits deutlich gemacht, dass sich dies auch in Zukunft erst einmal nicht ändern werde. Homosexualität ist aber nicht illegal. Die Lesben- und Schwulenbewegung des Landes steht aber noch in ihren Anfängen. Nur selten leben homosexuelle Paare offen zusammen.
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Gast
Die Homo-Ehe gilt in China als ein Symbol für westliche Dekadenz. Und dabei könnte sie doch zur Lösung seiner Bevölkerungsprobleme beitragen.