: Mehr Kontrollen gegen rostige Fässer
LAGERUNG Niedersachsens Umweltminister will Einrichtung eines bundesweiten Atommüllregisters
Die Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) hatte zunächst nur über ein schadhaftes Fass in dem Lager informiert. „Wir sehen die Notwendigkeit, die Lagerbedingungen deutlich zu verbessern“, betonte Wenzel. Unter anderem sollen die optischen Kontrollen der Behälter und die klimatischen Bedingungen in der Halle verbessert werden. Bisher sind in dem Lager wegen der Stapeltechnik nur die ersten Reihen der Fässer einsehbar. Wenzel will erreichen, dass Sichtkontrollen künftig bei allen Fässern möglich sind.
Radioaktivität ist aus den beiden schadhaften Behältern dem Ministerium zufolge nicht ausgetreten. Die Roststelle und kleinere Farbabplatzungen waren bei Auslagerungsarbeiten festgestellt worden. Insgesamt sollte eine Charge von 70 Fässern aus Gorleben in eine Konditionierungsstätte der GNS in Duisburg abtransportiert werden – die Firma betreibt bundesweit mehrere Zwischenlager und Fabriken zur Behandlung von Atommüll.
Die 400-Liter-Fässer enthalten ein Gemisch aus unterschiedlichen radioaktiven Abfallstoffen. Sie waren Ende der 1970er Jahre befüllt worden und bei ihrer Einlagerung in Gorleben beschädigungsfrei, so das Ministerium. Wenzel schlug gestern zudem die Einrichtung eines deutschlandweiten Atommüllregisters vor. Die Betreiber von Atomanlagen sollten die Kosten dafür übernehmen. Ziel sei eine lückenlose Kontrolle, was wann wo unter welchen Bedingungen eingelagert wurde. Als bislang umfassendste Übersicht gilt der von Anti-AKW-Initiativen laufend aktualisierte „Atommüllreport“. Reimar Paul
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen