: Kein Heim für homosexuelle Geflüchtete
Schutz Der Senat will keine eigene Unterkunft für Menschen, die aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität oder sexuellen Orientierung geflohen sind. Für schutzbedürftige Frauen ist eine in Planung
Kein eigenes Wohnheim für homo-, trans- und intersexuelle Menschen wird es in Bremen geben. Das stellte jetzt der Senat in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Fraktion klar. Menschen, die aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität oder sexuellen Orientierung Probleme bekämen, würden „individuell unterstützt“, heißt es in dem Schreiben der Landesregierung. Und dass der Senat „die Situation aller Menschen in den Flüchtlingsunterkünften verbessern“ wolle. „Dazu gehört vor allem, ausreichend Plätze in Wohnungen und Übergangswohnheimen zu schaffen, um die Privatsphäre und damit auch die Rechte sexueller Minderheiten besser zu schützen.“
Zahlen, wie viele schwule und lesbische Geflüchtete sich in Bremen aufhalten, hat der Senat nicht. Er weiß auch nicht, wie viele Personen ihren Asylantrag damit begründet haben, dass sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität in ihrem Heimatland verfolgt wurden. Dies würde „im Einzelnen nicht statistisch erfasst“.
Dass sich Menschen in Gemeinschaftsunterkünften nicht outen würden, liegt dem Senat zufolge an „negativen Erfahrungen im Herkunftsland und auf der Flucht“. Sollte jemand „aufgrund eines Outings Anfeindungen ausgesetzt werden, greifen Schutzmaßnahmen wie Wohnortwechsel und Beratung“.
Für besonders schutzbedürftige Frauen hingegen wird es laut Senat eine eigene Unterkunft geben. Diese solle 70 Personen – Frauen und Kinder bis zwölf Jahre – Wohnraum und besondere Betreuung bieten. Nicht vorgesehen sind bisher Schutzmaßnahmen, die – wie bei Frauenhäusern – verhindern können, dass gewalttätige Partner ihre Frauen und Kinder verfolgen und angreifen.
Seit vergangenem Jahr gibt es in Bremen zudem ein Übergangswohnheim für alleinstehende und -erziehende geflüchtete Frauen. eib
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