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Von der Polizei im Stich gelassen

Legida Die „Leipziger Internet Zeitung“ stoppt ihre Demo-Liveberichte

LEIPZIG| Wegen wiederholter Bedrohungen und Angriffe auf ihre Mitarbeiter wird dieLeipziger Internet Zeitung (L-IZ)künftig nicht mehr live über die fremdenfeindlichen Legida-Proteste berichten. „Ein normaler Schutz unserer Kollegen durch eine geeignete Demonstrationsabsicherung bei ‚Legida‘-Aufmärschen während ihrer Arbeit existiert nicht“, erklärten die Verantwortlichen in einem offenen Brief am Dienstag. Marketingleiter Robert Dobschütz erklärte, der Stopp in der Berichterstattung solle ein Anstoß dafür sein, endlich eine Lösung für das Problem zu finden.

Die L-IZ wirft vor allem den eingesetzten Polizisten vor, bei Bedrohungen und Beleidigungen von Journalisten nicht oder zu spät einzuschreiten. Aggressive Demonstrationsteilnehmer und potenzielle Gewalttäter würden nicht präventiv durch die Beamten angesprochen oder des Platzes verwiesen. Mehrere L-IZ-Mitarbeiter seien in ihrer Arbeit behindert, verbal angegriffen und teilweise auch körperlich attackiert worden, hieß es aus der Redaktion. Zuletzt sei am 1. Februar ein Kameramann von einem Podest gestoßen worden, sagte Dobschütz.

Ein Sprecher der Leipziger Polizeidirektion sagte, die Beamten würden die Vorwürfe der Zeitung „zur Kenntnis“ nehmen. Weiter wollte er sich nicht dazu äußern.

Cornelia Haß, die Bundesgeschäftsführerin der deutschen Journalistinnen- und Journalistenunion (dju) in Verdi kritisiert gegenüber Meedia die Arbeit von Politik und staatlichen Einsatzkräften und fordert einen besseren Schutz von Berichterstattern.

Gewalt gegen Journalisten auf Demonstrationen der Pegida- und Legida-Bewegung ist keine Seltenheit mehr. Nach dem Angriff auf eine Reporterin lässt beispielsweise der MDR seine Mitarbeiter von einem Sicherheitsdienst begleiten. (epd, taz)

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