portrait: Ku Klux Klan für Donald Trump
Mit diesem Mann in Verbindung gebracht zu werden ist politisches Gift. Bereits im vergangenen Jahr empfahl David Duke die Wahl von Donald Trump für die nächste US-Präsidentschaft, dann relativierte er das ein bisschen. Trump stand ihm zu sehr an der Seite Israels.
Jetzt ist Duke sich sicher: Nicht Trump zu wählen bedeute Verrat am – weißen – Vermächtnis. Trump mit seinen Aussagen, eine Mauer an der gesamten Grenze nach Mexiko zu bauen und keine Muslime mehr in die USA reisen zu lassen, sei der Einzige, der die Bewahrung des amerikanischen Volkes garantiere.
Duke, 55, hat eine lange rechtsradikale Geschichte. Schon zu Studienzeiten war er mit William Pierce zusammengekommen, dem Begründer der – lange Zeit wichtigsten – Nazi-Organisation in den USA, der National Alliance.
In Louisiana gründete Duke den Ku Klux Klan neu, wurde „Großer Hexenmeister“ und versuchte dem Klan ein moderneres Image zu verpassen. Statt weißer Kutten trug man jetzt gewöhnliche Anzüge. An der rassistischen Ausrichtung änderte das freilich nichts.
Noch als Student lief Duke regelmäßig mit einer Nazi-Uniform durch die Gegend. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, die Theorien des deutschen Holocaust-Leugners Ernst Zündel in den USA zu verbreiten.
Viele Male hat Duke versucht, sich in öffentliche Ämter wählen zu lassen: für die Demokraten, für die Republikaner, als Präsidentschaftskandidat für die „Populist Party“. Jedes Mal scheiterte er – bis auf vier Jahre als Republikaner im Repräsentantenhaus von Louisiana. Wo er auftritt, da springen selbst konservativste Republikaner erschrocken zur Seite.
Nicht so Donald Trump. Auf Dukes jüngste Wahlempfehlung angesprochen, sagte Trump, er wisse nichts über David Duke und auch nichts über irgendwelche rassistischen Gruppen.
Das hieße aber, dass Trump entweder ein Vollidiot oder ein Lügner sein muss – und das wollte der Immobilienmogul denn auch nicht stehen lassen. Bei einer erneuten Pressefrage einige Tage später sagte er: „Wer unterstützt mich, David Duke? Ich lehne das ab, o. k.?“ Bernd Pickert
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