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"Der Punkt ist erreicht"

Infotag „Impuls“ sucht nach künftigen Tanz-PädagogInnen – und einer bezahlten Leitung

Felicitas Scheel

ist für die Öffentlichkeitsarbeit bei "Impuls" verantwortlich

taz: Frau Scheel, „Impuls“ als Berufsfachschule für für Gymnastik, Tanz und Bewegungstherapie präseniert sich heute bei der Arbeitsagentur, was eine sehr erfreulich Nachricht ist. Denn wurde nicht vor Kurzem gemeldet, Impuls stehe vor dem Aus?

Felicitas Scheel:Das war eine etwas unglücklich formulierte Überschrift. In der Tat haben wir finanzielle Schwierigkeiten, für die wir uns aber um Lösungen bemühen.

Wie könnten die aussehen?

In Frage kommen beispielsweise die Kooperation mit einer Stiftung oder eine institutionelle staatliche Förderung.

Die Impuls-Schule ist seit 30 Jahren auch ein wichtiger Impulsgeber für den zeitgenössischen Tanz in Bremen, sie hat das heutige „Tanz Bremen“-Festival initiiert und kam bislang ohne staatliche Förderung aus. Was ist nun anders?

Es gibt strukturelle Probleme wie z.B. die Gesundheitsreform 1997 bei der die Prophylaxe durch die Krankenkassen und damit viele Mitglieder bei impuls weg gefallen sind oder aktuell die Anerkennung unserer Ausbildungen als Grundqualifikation für Präventionsangebote. Entscheidend ist allerdings, dass Inge Deppert, die seit zehn Jahren offiziell im Ruhestand stehende Schulgründerin, nun tatsächlich aufhören wird.

Ein Drittel der Zeit, in der Impuls existiert, basiert auf freiwilliger Selbstausbeutung?

So könnte man das sagen. Aber nun ist der Punkt erreicht, ab dem es wieder eine bezahlte Geschäftsführung geben muss.

Können diejenigen, die sich heute für eine Ausbildung bei Ihnen interessieren, sicher sein, sie auch beenden zu können?

Ja. Wir beginnen nichts, was wir nicht auch abschließen können. Unsere Umschulungen werden nach wie vor von der Jobagentur gefördert. Daneben gibt es die Erstausbildung für Schulabgänger.

Zur Ausbildung Ihrer Tanz- und BewegungspädagogInnen gehören auch Beachvolleyball und Surfen. Das klingt eher nach einem Einsatz im Club Méditerranée.

Ein Teil unserer AbsolventInnen arbeitet tatsächlich im Tourismus. Viele aber auch in Bremer Schulen und im Gesundheitsbereich. Deswegen wollen wir jetzt ja auch das Land Bremen mit ins Boot holen.

Interview: Henning Bleyl

16.30 Uhr, Berufsinformationszentrum am Doventorsteinweg 44

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