: Noch gibt es Hoffnung
Räumung Runder Tisch zum Laden mit Revolu- tionsbedarf M99. Vorerst keine Zwangsräumung
Für den Laden mit Revolutionsbedarf M99 gibt es wieder etwas Hoffnung. In den nächsten Wochen wollen die EigentümerInnen der Manteuffelstraße 99 den vorliegenden Räumungstitel gegen die Ladenräume in dem Gebäude nicht vollstrecken lassen. Das ist das Zwischenergebnis eines runden Tischs, zu dem am Dienstag die Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg Monika Herrmann eingeladen hatte. Neben ihr und zwei weiteren BezirksvertreterInnen nahmen daran die AnwältInnen beider Seiten sowie der Ladenbetreiber Hans Georg Lindenau teil.
Lindenau würde bei einer Räumung nicht nur seinen Arbeitsplatz, sondern seine rollstuhlgerechte Wohnung verlieren, auf die er wegen einer Querschnittlähmung angewiesen ist. „Das Gespräch fand in einer konstruktiven Atmosphäre statt. Beide Seiten haben sich zu einer Fortsetzung der Verhandlungen in rund zwei Wochen bereit erklärt, fasste Lindenau gegenüber der taz das Ergebnis zusammen. Die Eigentümerseite hatte beim Gespräch auf die Einstellung von Bedrohungen im Internet gedrängt, der sie in der letzten Zeit ausgesetzt gewesen sei.
In den letzten Wochen wurde unter dem Motto „Bizim M99 (Wir sind alle M99)“ von linken Gruppen zum Widerstand gegen die drohende Räumung des M99 aufgerufen. Unterstützung bekam Lindenau von der Kreuzberger Initiative Bizim Bakkal, die sich gegen die Verdrängung von MieterInnen und kleinen Läden aus dem Stadtteil wehrt. Auch das Bündnis „Zwangsräumung verhindern“ unterstützt Lindenau. „Wir würden es begrüßen, wenn die Räumung durch Verhandlungen verhindert wird“, erklärte Bündnissprecher David Schuster. Er sieht in dem Zustandekommen des runden Tischs einen Erfolg des öffentlichen Drucks, der in den letzten Wochen gegen die drohende Zwangsräumung entstanden ist. Peter Nowak
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