: Erster Anschlag mit Sprengstoff auf Asylheim
In der Nacht zu Freitag war eine Handgranate von Unbekannten über einen Zaun auf das Gelände der Erstaufnahmestelle im Schwarzwald-Baar-Kreis geworfen worden. Der Sicherheitssplint war gezogen, die mit Sprengstoff gefüllte Granate explodierte jedoch nicht. Sie wurde von Entschärfern des Landeskriminalamtes kontrolliert gesprengt. Menschen kamen nicht zu Schaden. In der Unterkunft leben 170 Flüchtlinge. Die Polizei bildete eine Sonderkommission mit 75 Beamten.
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) zeigte sich bestürzt. Die Gewalt habe ein erschreckendes Ausmaß angenommen. „Wir können alle nur dankbar sein, dass dieses Mal niemand verletzt wurde“, sagte Maas am Freitag in Berlin.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bezeichnete den Anschlag als „unfassbar“. CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf nannte die Attacke einen „Anschlag gegen die Menschlichkeit“. „Das ist Terrorismus“, twitterte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD).
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) erklärte, er verstehe die Sorgen und Kritik der Bürger in der Flüchtlingsdebatte. „Aber bei Gewalt hört es dann auf.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen