piwik no script img

Helfen lohnt sich eben

Hochschule Unis honorieren Flüchtlingshilfe mit Leistungspunkten

Mit ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe können manche Berliner Studenten auch in ihrem Studium weiterkommen. Solche Praktika werden mittlerweile von mehreren Unis mit Leistungspunkten belohnt.

Leistungspunkte werden im Studium je nach Aufwand vergeben – in der Regel für besuchte Kurse oder bestimmte Leistungen. Für den Studienabschluss benötigen Studenten eine vorgegebene Punktanzahl.

Je nach Fachbereich besteht für Bachelor-Studenten der Freien Universität etwa die Möglichkeit, sich ein Praktikum in der organisierten Flüchtlingshilfe anrechnen zu lassen. Studenten könnten dabei soziale und interkulturelle Kompetenz erwerben – damit fallen die Praktika in den Studienbereich Berufsvorbereitung, wie die Uni auf Anfrage erklärte. Noch erkennen zwar nicht alle Fachbereiche das Engagement an. Regelungen gibt es aber bisher laut Webseite schon in mehreren natur- wie auch geisteswissenschaftlichen Fächern. Die Möglichkeit besteht demnach seit diesem Wintersemester.

Auch an der Humboldt-Universität bekommen Studenten Leistungspunkte für Praktika. Dies sei an allen Fakultäten möglich, hieß es. Wie viele maximal angerechnet werden, würden aber die einzelnen Prüfungsausschüsse entscheiden. „Im Prinzip existierte das Konzept schon vor der Geflüchtetenmigration. Es wird allerdings in Zusammenhang mit diesem Thema neu genutzt“, sagte Michael Kämper, Vizepräsident für Studium und Internationales. Ziel sei es, dass Studierende auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.

Keine Punkte an TU

Die Technische Universität (TU) erklärte dagegen, man vergebe für die ehrenamtliche Arbeit keine Punkte. „Wir haben es auch nicht vor, zentral Leistungspunkte dafür einzuführen, da die Bemühungen eben freiwillig und im Ehrenamt passieren.“ Anders sei das, wenn in einzelnen Projekten im Rahmen von Seminaren und im Auftrag des Dozenten etwas für Flüchtlinge erstellt oder entwickelt werde – dafür gebe es dann Leistungspunkte, so die Sprecherin.

An Berlins Hochschulen sind im Wintersemester mehr als 175.000 Studenten gemeldet. Studenten engagieren sich in vielen Flüchtlingsinitiativen – etwa helfen sie in Unterkünften aus oder geben Deutschkurse für Neuankömmlinge. (dpa)

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen