: Eine Frau leitet die Humboldt-Uni
Hochschule Mit großer Mehrheit wählt die Universität die bisherige brandenburgische Wissenschaftsministerin Sabine Kunst zur neuen Präsidentin
Sabine Kunst wird neue Präsidentin der Humboldt-Universität (HU). Die bisherige Wissenschaftsministerin von Brandenburg wurde am Dienstag vom Wahlkonzil der Hochschule gekürt. Die 61-jährige SPD-Politikerin erhielt bereits im ersten Wahlgang 49 von 61 Stimmen und wird damit Nachfolgerin des scheidenden HU-Präsidenten Jan-Hendrik Olbertz. Das Amt wird sie voraussichtlich im Sommersemester antreten, nach ihrem Ausscheiden aus der brandenburgischen Landesregierung.
Sabine Kunst hatte keine Gegenkandidaten. Ursprünglich war der Würzburger Mediziner Martin Lohse für das Amt nominiert worden. Er hatte seine Kandidatur aber Ende vergangenen Jahres überraschend zurückgezogen.
Kunst bedankte sich nach der Wahl für das „überwältigende“ Ergebnis. Sie wolle versuchen, die HU und den Wissenschaftsstandort Berlin in den kommenden Jahren weiter zu stärken. „Es ist mir eine große Ehre, für diese große, stolze Universität anpacken zu dürfen“, sagte Kunst.
Es geht um Geld
Als drängende Themen sieht sie in den kommenden Jahren unter anderem die Finanzierung der Hochschule sowie die Erhöhung der Absolventenzahlen. Daneben sprach sie am Dienstag auch die Inklusion von Flüchtlingen in den Universitätsbetrieb an.
Die Uni ist für die gebürtige Schleswig-Holsteinerin kein Neuland. Vor Ihrer Ernennung zur Ministerin 2011 war sie Präsidentin der Universität Potsdam. Zuvor war sie Vizepräsidentin für Lehre an der Universität Hannover. Kunst hat in den Fächern Ingenieurswesen und Politologie promoviert. Sie ist erst die zweite Frau an der Spitze der Humboldt-Uni. Vor ihr lenkte in den 90er Jahren Marlis Dürkop-Lepthin die Geschicke der Universität. Francis Laugstien
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen