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Wirbel um angebliche Vergewaltigung

Unruhe Debatte über vermeintliche Entführung einer 13-Jährigen – Polizei verweist auf Fakten

Die Berliner Polizei hat rechtspopulistische und fremdenfeindliche Äußerungen im Internet zu einer angeblichen Entführung und Vergewaltigung eines 13-jährigen Mädchens zurückgewiesen. Außerdem appellierte die Polizei am Montag an die Internetnutzer, sensibel mit dem Thema umzugehen. "Fakt ist – nach den Ermittlungen unseres LKA gab es weder eine Entführung noch eine Vergewaltigung", erklärte die Polizei in einer Mitteilung. Das Mädchen aus Marzahn-Hellersdorf wurde demnach am Montag vor einer Woche als vermisst gemeldet und tauchte am Dienstag nach 30 Stunden wieder auf. Später kursierte im Internet das Gerücht von der Vergewaltigung durch eine Gruppe südländisch aussehender Männer.

Mit Blick auf die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht in Köln wurde in Internetforen gegen Einwanderer gehetzt. Der Fall wurde anschließend auch von der rechtsextremistischen NPD ausgeschlachtet. In einem Videofilm ist zu sehen, wie eine junge Frau sich auf einer NPD-Kundgebung als Cousine des Mädchens bezeichnet und behauptet, die Polizei habe das Opfer unter Druck gesetzt und seine Aussagen ignoriert, um den Fall unter den Teppich zu kehren.

Die Polizei macht aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes für die 13-Jährige keine weiteren Angaben zu dem Fall, bezeichnet die Darstellung der Cousine aber indirekt als falsch. Auf die Frage, ob die Behörde gegen die Beschuldigungen der Cousine vorgehen will, sagte ein Sprecher: "Dass Verwandte Sachverhalte verdrehen oder andere Dinge glauben, ist für uns kein Anlass für ein Ermittlungsverfahren." Ob es sich bei der Frau aus dem Video tatsächlich um die Cousine des Mädchens handelt, wurde aber nicht bestätigt.

Nach einem Bericht der Zeitung B.Z. ließ die Kriminalpolizei ein Gutachten eines Arztes erstellen. Das Mädchen soll zuerst die Entführungsversion berichtet haben und seine Aussagen später bei der Vernehmung durch die Polizei verändert haben. Die Familie soll aber weiterhin an die Entführung glauben. (dpa)

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