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Abschiebungen verdoppelt

Asyl Verschärfung trifft auch Roma-Familien, die schon lange hier leben

BERLIN taz/dpa | In diesem Jahr wurden bereits fast doppelt so viele Asylbewerber aus Deutschland abgeschoben wie 2014. Das betraf bis Ende November insgesamt 18.363 Menschen, gab das Bundesinnenministerium am Montag bekannt. 2014 gab es 10.884 Abschiebungen. Von der reinen Zahl her hat Nordrhein-Westfalen die meisten Asylbewerber abgeschoben (3.854), gefolgt von Bayern (3.643).

Den Zentralrat Deutscher Sinti und Roma erreichen immer mehr Anrufe von Roma-Familien und Unterstützern, die von solchen Abschiebungen betroffen sind. „Das betrifft auch Familien, die schon lange hier leben und deren Kinder hier aufgewachsen sind“, betont dessen Mitarbeiter Herbert Heuss.

Der Bund drängt die Länder, nicht anerkannte Asylbewerber konsequenter abzuschieben. Dem Innenministerium zufolge gibt es rund 198.500 Ausreisepflichtige. 145.000 besitzen aber aus verschiedenen Gründen eine Duldung, direkt abgeschoben werden könnten nur 52.000. In diesem Jahr kamen bereits mehr als eine Million Flüchtlinge nach Deutschland. Rund 425.000 von ihnen haben bislang Asyl beantragt.

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