: Streetwork soll Heim überflüssig machen
Jugendliche Flüchtlinge Grünen-Politikerin fordert Sozialsenatorin zum Handeln auf
Die SPD hält fest an der Idee, ein geschlossenes Jugendheim sei die Lösung für besonders schwierige jugendliche Flüchtlinge. Gestern war der Polizeipräsident Lutz Müller mit den Worten zitiert worden, eine individuellere Betreuung der Jugendlichen mache eine solche Einrichtung „in großem Stil“ möglicherweise überflüssig. Daraufhin warnte der SPD Sozialpolitiker Klaus Möhle gestern davor, das Heim nicht einzurichten. „Es ist naiv zu glauben, dass wir allein mit gutgemeinter, pädagogischer Betreuung alle von diesen Jugendlichen bekehren können.“
Seine Grünen-Kollegin Susanne Wendland konterte gestern, dass man dies in Bremen gar nicht beurteilen könne, da die Sozialarbeit mit den Jugendlichen noch gar nicht weiter ausgebaut sei.
Hamburger Erfahrungen würden zeigen, dass Streetworker einen Zugang zu den Jugendlichen bekommen, wenn sie rund um die Uhr als AnsprechpartnerInnen bereitstehen. „Wir brauchen eine Eins-zu-eins-Betreuung sowie eine Notschlafstatt in der Innenstadt“, so Wendland. Und: „Wenn wir jetzt schnell handeln, brauchen wir das Heim gar nicht mehr.“
Sie verstehe nicht, warum das Sozialressort diesen Auftrag des Koalitionsvertrags nicht umsetze. „Da steht, dass wir Freiheitsentzug vermeiden wollen, in dem wir intensivpädagogische Maßnahmen verstärken –aber damit muss man dann jetzt auch endlich mal anfangen.“
Kommende Woche will sich die Grünen-Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft noch einmal mit dem Thema beschäftigen.
Eiken Bruhn
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