Dschihadist Abaaoud ist tot

Terror Mutmaßlicher Drahtzieher der Pariser Morde stirbt bei Anti-Terror-Einsatz. Französisches Parlament verlängert den Ausnahmezustand

PARIS ap/afp/taz | Die Jagd nach dem mutmaßlichen Drahtzieher der Anschlagsserie von Paris ist beendet: Der belgische Dschihadist Abdelhamid Abaaoud ist tot, wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag bestätigte. Demnach starb Abaaoud am Mittwoch bei einem Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis. Seine Leiche sei mit Hautproben identifiziert worden. Die Frau, die sich während des Zugriffs in die Luft sprengte, soll Abaaouds Cousine gewesen sein.

Die Fahndung nach einem mutmaßlichen Komplizen der Attentäter, dem Franzosen Salah Abdeslam, geht aber weiter. Belgien, das einigen der Pariser Attentäter offenbar als Stützpunkt diente, leitete neue Razzien im Großraum Brüssel ein. Zudem kündigte die Regierung ein umfangreiches Paket neuer Anti-Terror-Maßnahmen an.

Bei der Terrorwelle vor knapp einer Woche hatten Angreifer an sechs Tatorten 129 Menschen wahllos ermordet. Sieben Terroristen wurden getötet, die meisten von ihnen sprengten sich selbst in die Luft. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ erklärte sich für die Terrorakte verantwortlich.

Das französische Parlament billigte am Donnerstag den Plan der Regierung, den wegen des Terrors verhängten Ausnahmezustand auf drei Monate zu verlängern. Premierminister Manuel Valls wies in der Debatte auf weitergehende Gefahren hin: „Wir wissen, dass es ein Risiko chemischer oder biologischer Waffen geben könnte“, sagte er. Konkrete Bedrohungen beschrieb er aber nicht.

Der Ausnahmezustand ermöglicht unter anderem Ausgangssperren, Wohnungsdurchsuchungen ohne richterlichen Beschluss auch in der Nacht und Hausarrest für mutmaßliche Gefährder. Informelle extremistische Gruppen können schneller verboten werden. Außerdem können Versammlungsverbote verhängt und Konzertsäle und Kinos geschlossen werden.

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