USAWaffenlager bei den Attentätern von San Bernardino. Motive weiter unklar: Keine Hinweise vor den Schüssen
New York taz | Das Pärchen, das am Mittwoch bei einer Weihnachtsfeier in einem Sozialzentrum in San Bernardino das Feuer eröffnete, hatte zwei halbautomatische Gewehre und Pistolen dabei. Binnen weniger Minuten erschossen sie 14 Menschen und verletzten 21 weitere zum Teil schwer. Bei ihrer Flucht hinterließen sie mindestens eine Rohrbombe am Tatort, die aber nicht explodierte. In ihrem zerschossenen SUV sowie in ihrem Wohnhaus fand die Polizei Stunden später Tausende weitere Ladungen Munition, sowie Rohrbomben und Werkzeug zum Bau von Minenbomben. Das FBI spricht von einem potenziell terroristischen Akt.
Die Motive des Pärchens liegen immer noch im Unklaren. Einer der Angreifer unterhielt über soziale Medien Kontakte zu Extremisten, die dem FBI bekannt waren. Dies teilte ein Geheimdienstbeamter am Donnerstag mit. Ermittler versuchen herauszufinden, ob und wie sich der als der Attentäter identifizierte Syed F. radikalisiert haben könnte und ob er in Kontakt mit einer Terrororganisationen im Ausland gestanden habe.
Die Personen, mit denen F. im Netz kommuniziert habe, hätten im Visier des FBI gestanden, seien jedoch „keine wichtigen Akteure gewesen“. Zudem lägen dessen Onlinekontakte schon länger zurück, und es gebe keine Hinweise auf eine Zunahme der Kommunikation im Vorfeld der Gewalttat in San Bernardino.
F. wurde in den USA geboren. Nach der Scheidung seiner Mutter von ihrem gewalttätigen und alkoholabhängigen Mann, wuchsen er und seine Schwester bei der Mutter auf, wie US-amerikanische Medien berichten. Zwei Mal reiste F. aus den USA nach Saudi-Arabien. Er blieb jeweils nur kurz dort. Beim ersten Mal fuhr er nach Mekka. Beim zweiten Mal holte er seine Verlobte. Das war vor zwei Jahren. Er hatte sie über eine Dating-Website kennengelernt. Dort hatte er eine „religiöse Frau“ gesucht. Und angegeben, dass ihm nicht wichtig sei, welcher Religion sie angehöre, wohl aber, dass sie ihre Religion ernst nehme.
Dorothea Hahn
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen