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"Ein Abteil für Räder war überfällig"

DIE DREI FRAGEZEICHEN

Foto: Pro Bahn

Was? Die Deutsche Bahn AG hat ihren neuen ICE 4 vorgestellt. Der Schnellzug mit zwölf Wagen soll künftig das Rückgrat des Fernverkehrs bilden. Dank besserer Aerodynamik verbraucht er ein Fünftel weniger Strom.

1Ist der neue Zug eine gute Sache?

Ja, weil wir dringend neue ICE-Züge brauchen. Die alten sind in die Jahre gekommen und entsprechend störanfällig. Unter Ausfällen und Verspätungen leiden die Fahrgäste. Gut finden wir, dass die neuen Züge flexibler teilbar sind. So kann man auf eine schwankende Nachfrage besser reagieren. Positiv ist auch, dass man einzelne Wagen leichter als bisher aus den Zügen herausnehmen kann, etwa für Reparaturen. Das ist für einen stabilen Fahrbetrieb von hoher Bedeutung.

2Alles in Butter also?

Nein, die Züge wurden zu spät in Auftrag gegeben, weil Exbahnchef Hartmut Mehdorn bei den Investitionen sparen wollte. Kritik haben wir auch am Innendesign, wo es etwas enger geworden ist, etwa bei der Gangbreite. Gleichzeitig werden die Rollkoffer immer größer. Das könnte im Alltag in vollen Zügen Problem geben

3Aber künftig gibt es ein Fahrradabteil und kräftigere Klimaanlagen.

Der Einbau eines Fahrradabteils war überfällig. Hier könnte die Bahn aber flexibler werden und im Winter Klappstühle einbauen, wie es Regionalverkehrsanbieter bereits praktizieren. Dass die Klimaanlage robuster ist und auch bei höheren Temperaturen nicht schlapp macht, ist in Zeiten der Erderwärmung nur zu begrüßen. Jetzt ist wichtig, dass der Zug vor der Inbetriebnahme ausreichend getestet wird – damit dann alles funktioniert.

Interview: Richard Rother

Karl-Peter Naumann ist Sprecher des überregionalen Fahrgastverbandes „Pro Bahn“. Seit Jahren verfolgt er die bundeseigene Deutsche Bahn AG kritisch.

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